Wenn der 1. FC Köln am Mittwochabend bei Bayer Leverkusen zum Derby antritt, stehen die Geißböcke unter besonderer Beobachtung. Das Duell gegen den rheinischen Rivalen wird zum Charaktertest für die Kölner – wie schon das Hinspiel. Die FC-Profis müssen beweisen, dass sie sich auch ohne Unterstützung ihrer Fans aus der Krise befreien können. Dabei können sie gleich noch ihre schlechte Derby-Bilanz der Saison aufbessern.
Ein Kommentar von Marc L. Merten
Nach dem 2:0-Derbysieg im Hinspiel gegen Bayer Leverkusen trat Wilde-Horde-Capo Stephan Schell vor die Mannschaft. In emotionalen Worten machte das Gesicht der Kölner Ultras den Spielern klar: Die Fans verzeihen den Geißböcken eine ganze Menge, solange sie sich in den Derbys zerreißen und eine solche Einstellung schließlich auch in die anderen Spiele übernehmen.
Im Winter gelang dies. Erst Leverkusen, dann Frankfurt, dann Bremen und anschließend der sensationelle erste Teil der Rückrunde: Der Derby-Sieg über Bayer 04 hatte dem Effzeh ungeahnte Kräfte verliehen. Aus dem Nichts hatten sich die Spieler aufgerappelt, körperlich alles aus sich herausgeholt und ein Spiel gewonnen, über das im Vorfeld nur hinsichtlich der Höhe des Leverkusener Sieges diskutiert worden war. Ähnlich ist die Situation nun eine Halbserie später. Das Problem: Die Kölner können sich dieses Mal nicht darauf verlassen, von ihren Fans zum Sieg gepeitscht zu werden.
Die Bedingungen sind für alle gleich
Das müssen die Spieler selbst machen. Und genau daran scheiterte es zuletzt immer wieder. Beschwerden, dass die Fans fehlen würden, gelten nicht. Die Bedingungen sind für alle Mannschaften gleich. Alleine die sportlichen und mentalen Fähigkeiten zählen. Und so wird das Derby am Mittwochabend auch zum Charaktertest, ob die Spieler bereit sind an ihre Grenzen zu gehen. Dann könnten die Geißböcke ihre miserable Derby-Bilanz (1 Sieg, 1 Unentschieden, 3 Niederlagen) in dieser Saison noch einmal aufbessern und daraus Kraft ziehen für die letzten beiden Spiele vor der Sommerpause. Das Derby erhält somit Symbolcharakter und sollte von den FC-Profis auch so angenommen werden. Markus Gisdol und Horst Heldt haben im Vorfeld klare Worte gefunden. Die Spieler müssen diesen nun Taten folgen lassen.
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