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FC-Mitglieder treten aus – wegen Flüchtlings-Hilfe

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Werner Spinner. (Foto: GBK)

Werner Spinner sagte es fast nebenbei. Seine Stimme hatte keinen besonderen Beiklang. Doch man merkte ihm an, wie fassungslos er war, als er über die Reaktionen sprach, die ihn und den 1. FC Köln erreicht hatten hinsichtlich der Effzeh-Hilfe für Flüchtlinge. “Was mich schockt, sind die Posts gegen Flüchtlinge in den sozialen Netzwerken und die selektiven Austritte aus dem Verein.” Spinner bestätigte damit bei der Jahreshauptversammlung der Geissböcke: Einzelne Mitglieder des FC sind ausgetreten, weil der Klub Flüchtlingen hilft.

Köln – Was völlig absurd klingt, bestätigte der Präsident auf der Mitgliederversammlung: die Austritte von Leuten aus dem 1. FC Köln, weil dieser zuletzt 1000 Flüchtlinge gegen den FC Ingolstadt ins Stadion eingeladen und sich auch in den Wochen zuvor immer wieder für die Menschen eingesetzt hatte, die nach wochen- oder gar monatelangen Reisen unter schwersten Bedingungen in Köln Zuflucht gefunden hatten.

Doch Spinner stellte auch klar, was er von diesen Menschen hält. “Wer wegen so etwas den Verein verlässt, dessen Mitgliedschaft war sowieso ein großes Missverständnis.” Der 66-Jährige hatte im Laufe des Abends mehrfach betont, dass dem 1. FC Köln als Sportverein mit über 75.000 Mitgliedern eine besondere Verantwortung zukommt – auch in der Flüchtlingshilfe.

FC zeigt klare Kante: “Sind auf eure Likes nicht angewiesen”

“Es kommt eine gewaltige gesellschaftliche Herausforderung auf uns zu, die wir nicht klein reden dürfen”, so der FC-Präsident. “Ich hatte das große Glück, mit meinen 66 Jahren keinen Krieg in Deutschland mitbekommen zu haben. Das ist für mich aber auch Verpflichtung etwas zurückzugeben. Wir müssen auf die Leute gucken, die aus ihren Ländern vertrieben werden. Deswegen engagieren wir uns für Flüchtlinge.”

Schon am Dienstag hatte sich der Klub genötigt gesehen, gegen diverse Hass-Kommentare auf Facebook aktiv vorzugehen. Nachdem der Effzeh seine Aktion pro Flüchtlinge beim Ingolstadt-Spiel via Facebook kommunziiert hatte, hatte es reihenweise menschenverachtenden Kommentare von Usern gegeben. Daraufhin hatte der Verein geantwortet: „Liebe Kritiker, die ihr ‚ja gar nichts gegen Ausländer habt‘ und wissen wollt, warum der FC ‚nie was für Deutsche‘ tut: Über das soziale Engagement des FC kann man sich u.a. auf der Homepage unter Club/Stiftung informieren. Und wer dann immer noch ‚kotzen‘ muss oder sich ungerecht behandelt fühlt, weil der FC Menschen, von denen viele mit nichts als ihrem nackten Leben vor Krieg und Gewalt geflohen sind, zu einem Fußballspiel eingeladen hat – wir sind auf eure Likes nicht angewiesen. Damit sind auch die Trolle gemeint, die momentan gesteuert und gezielt dieselbe Hasspropanda auf allen möglichen Seiten verbreiten in der Annahme, man fiele darauf rein. Tun wir nicht. Viele Grüße vom #effzeh“

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