Elvis Rexhbecaj stand bislang in allen drei Saisonspielen des 1. FC Köln in der Startformation. Nach einer starken Vorbereitung im Zentrum musste der Mittelfeldspieler zuletzt aber vermehrt auf die Außenbahn ausweichen. Für den 22-jährigen jedoch kein Problem. Trotz durchwachsener Leistungen und null Punkten zum Start geht die Leihgabe vom VfL Wolfsburg selbstbewusst in die kommenden Wochen.
Köln – Elvis Rexhbecaj macht keinen Hehl daraus, dass der Saisonstart des 1. FC Köln alles andere als nach Plan lief. “Das haben wir uns aber selbst eingebrockt”, sagt die Mittelfeldspieler am Dienstag nach der Trainingseinheit. Ein Grund um jetzt nach null Punkten in Panik zu verfallen, sieht der 22-jährige aber nicht. “Wir müssen jetzt nicht übertreiben, es gibt noch andere Mannschaften, die unten drin stehen. Wenn wir weiter konzentriert arbeiten, werden wir da wie im letzten Jahr wieder raus kommen.”
Ich sage ja nicht, dass ich auf die Bank will
Schlechte Stimmung verspürt Rexhbecaj dabei innerhalb der Mannschaft nicht. “Wir laufen jetzt nicht mit hängenden Köpfen rum”, sagt er. “Wir haben noch 31 Spiele. Die Bundesliga ist ein Marathon und kein Sprint.” Von Spiel zu Spiel denken lautet am Geißbockheim aktuell die Devise. Zunächst kommt Eintracht Frankfurt, dann gehts zum Aufsteiger nach Stuttgart, ehe am sechsten Spieltag die Bayern nach Müngersdorf reisen. Rexhbecaj selbst dürfte sich dabei große Hoffnungen machen, weiterhin in der Startelf zu stehen. Bislang vertraute Markus Gisdol der Wölfe-Leihgabe in allen drei Spielen von Beginn an. “Ich kann mich über die Spielzeit nicht beklagen”, meint der Spieler dabei selbst. In der Vorbereitung erhielt Rexhbecaj dabei ein Sonderlob von Gisdol. Allerdings überzeugte der Torschütze aus dem Gladbach-Spiel dort vor allem als Zentrumsspieler im Mittelfeld. Gegen Hoffenheim und Bielefeld musste Rexhbecaj schließlich aus Mangel an Alternativen auf der rechten Außenbahn aushelfen, ehe er im Derby als Ersatz für Jonas Hector auf der Sechs agierte. “Ich spiele da, wo der Trainer mich aufstellt”, sagt er selbst diplomatisch, lässt dann aber doch durch die Blume durchblicken, dass die Außenbahn nicht seine bevorzugte Position ist: “Ich gehe nicht zum Trainer und sage, dass ich auf die Bank will, wenn ich rechts gebraucht werde.” Auf der Außenbahn hatte Rexhbecaj vor allem in der Defensivarbeit doch noch die ein oder anderen Probleme. Durch die Verletzung von Hector könnte er jedoch auch gegen Frankfurt wieder auf der Sechs beginnen.
Dabei konnte der Offensivspieler in den bisherigen Spielen erstmals seit seinem Wechsel nach Köln auch seine Torgefahr unter Beweis stellen. 484 Tage nach seinem letzten Bundesliga-Tor für den VfL Wolfsburg traf er im DFB-Pokal gegen Altglienicke erstmals wieder in einem Pflichtspiel. “Das wusste ich gar nicht”, erklärt der Mittelfeldspieler darauf angesprochen. “Ich gehe nicht in ein Spiel und sage, dass ich ein Tor machen muss. Ich gehe in ein Spiel und will die drei Punkte holen.” An Selbstbewusstsein mangelt es dem 22-jährigen in jedem Fall nicht. “Ich habe immer Selbstvertrauen”, gibt er zu und erinnert an seine Zeit bei den Wölfen. “Ich kenne die aktuelle Situation aus Wolfsburg. Dort war ich mit 18 und wir haben Relegation gespielt. Da habe ich auch kein Tor erzielt.”
Elf Krieger auf dem Platz
Dabei sei der Druck, der aktuell auf der Mannschaft lastet, aus Rexhbecajs Sicht vor allem der Öffentlichkeit geschuldet. “Ich denke, dass viel von außen reinkommt. Das Trainerteam ist ruhig, wir sind ruhig, Horst Heldt ist ruhig. Aber dass der Druck von außen kommt, sind wir selber schuld. Gegen Frankfurt haben wir jetzt die nächste Chance.” In der Tat würde ein Sieg am Sonntag gegen die mit sieben Punkten stark gestartete Eintracht helfen, um den verpatzten Saisonstart in ein besseres Licht zu rücken. Die Aufgabe, die dabei aber auf die Geißböcke wartet, dürfte gegen die noch unbesiegten Adler aber kaum einfacher werden als das Derby gegen Gladbach. Um die Stärken des kommenden Gegners, der in diesem Jahr nicht die Dreifachbelastung mit der Europa League hat, weiß auch Rexhbecaj. “Sie werden frischer sein als im letzten Jahr. Sie sind sehr zweikampfstark und haben auch spielerisch eine gute Mannschaft. Es wird ein Kampf, bei Frankfurt sind immer elf Krieger auf dem Platz.” Dabei ist sich Rexhbecaj sicher, dass auch die Mannschaft als Sieger vom Platz gehen kann, die körperlich besser dagegen hält. Daher sagt er: “Wir dürfen uns in den Zweikämpfen nicht verstecken.”
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