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Kölns Ärger mit Schiri Zwayer spielte keine Rolle mehr

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Markus Gisdol war mit der Schiedsrichter-Leistung nicht zufrieden. (Foto: imago images / Schmitt)

Drei Spiele, sieben Punkte: Diese Bilanz kann sich sehen lassen. Der 1. FC Köln steht nach dem verpatzten Saisonstart mit zehn Punkten nach elf Spieltagen zwar noch nicht im sicheren Mittelfeld, aber in Reichweite zu deutlich beruhigenderen Tabellenregionen. Am Samstag machten die Geißböcke fast alles richtig und wurden für ihren Einsatz wie schon in den zwei Spielen zuvor belohnt.

Aus Mainz berichtet Sonja Eich

Geschichte des Spiels: In Dortmund ging die Serie von 18 sieglosen Spielen zu Ende. In Mainz endete die Serie der Spiele mit Gegentor. 21 Mal in Folge hatte Timo Horn mindestens ein Mal pro Spiel hinter sich greifen müssen. Nun hielt der FC den Kasten erstmals wieder sauber. Glücklich, durchaus. Mainz drückte in der Schussphase in Überzahl mächtig aufs Gaspedal. Doch Glück und Selbstvertrauen muss man sich auch erarbeiten. Kein Team weiß dies dieser Tage besser als der FC. Denn Glück und Selbstvertrauen brauchte es, um aus den letzten drei Spielen sieben Punkte zu holen.

Das Ergebnis: Elvis Rexhbecaj avancierte mit seinem Tor zum 1:0 zum Matchwinner. Flanke Duda, schlechte Ballannahme “Rex”, doch “königlich” der Schuss ins Eck zur Führung. Vorbildlich auch, wie der Torschütze nach seinem Tor motivierte weiterzumachen und weiter hart zu arbeiten. Vor allem, weil dann sein Vorlagengeber frühzeitig duschen gehen musste.

Duell des Spiels: Kevin Stöger wurde eingewechselt und wäre beinahe noch zum spielentscheidenden Mann geworden. Erst bekam er am Mittelkreis den Ball, ehe er von Ondrej Duda gefoult wurde. Kein böses Foul: Der Slowake hatte versucht dem Mainzer den Ball vom Fuß zu spitzeln und hatte den Mittelfeldspieler dabei getroffen. Warum Schiedsrichter Felix Zwayer dafür Gelb gab, muss man nicht verstehen. Doch nur 60 Sekunden später rangelten die gleichen Spieler um die bessere Position an der Mittellinie und Dudas Hand landete in Stögers Gesicht. Unglücklich, so wie die TV-Bilder wirkten. Doch Zwayer sah darin einen Gelb-würdigen Verstoß und zeigte Duda Gelb-Rot. Der Platzverweis war die logische Konsequenz einer bemerkenswert inkonsequenten Schiedsrichter-Leistung. In Hälfte eins hatte Danny Latza mit zwei klaren Fouls um eine Gelbe Karte gebettelt, bekam diese aber nicht. Als er dann aber wenig später motzte, sah er sie doch noch. Hätte Zwayer schon in Hälfte eins so gehandelt wie gegen Duda, hätte er Latza schon nach weniger als 45 Minuten vom Platz stellen müssen.

Pfiff des Spiels: Dass es am Ende beim 1:0 für den FC blieb, ließ Kölns Ärger über die bemerkenswert schwache Leistung des Unparteiischen schnell wieder abklingen. So bitter Dudas Fehlen im Derby gegen Leverkusen ist, so wichtig war der Dreier in Mainz. In Mainz, wo der FC schon zuletzt zweimal in Folge verpfiffen worden war, war es auch am Samstag wieder nicht gut losgegangen. Kein einziges TV-Bild konnte beweisen, dass Elvis Rexhbecaj bei der Vorlage für Jan Thielmanns frühes 1:0 wirklich im Abseits stand. Doch Zwayer blieb nach Rücksprache mit Bibiana Steinhaus (VAR) bei seiner Entscheidung. Übrigens blieb Zwayer nicht bei den vier Minuten Nachspielzeit. Er machte fünf daraus. Warum, wusste niemand. Doch selbst das half am Ende nichts mehr, der FC gewann trotz einer schaurigen Schiedsrichter-Leistung in Mainz mit 1:0.

Konsequenz des Spiels: Obwohl der FC die letzte Viertelstunde in Unterzahl spielte, lief er über die 90 Minuten gesehen einen Kilometer mehr als die Gastgeber (118,4 zu 117,4). Allen voran war es natürlich wieder Ellyes Skhiri mit 13,2 Kilometern, der sogar 1,6km mehr als jeder Mainzer unterwegs war. Eine überragende Zahl und doch für den Tunesier inzwischen fast normal.

Einwechslung des Spiels: Anthony Modeste sollte eigentlich bereits vor dem Führungstreffer eingewechselt werden und stand bereit, als Elvis Rexhbecaj zum 1:0 traf. Markus Gisdol verriet hinterher, für wen er den Franzosen einwechseln wollte: Elvis Rexhbecaj. Nach dem Tor entschied sich der FC-Trainer um und nahm Jan Thielmann vom Feld. Gutes Timing braucht es manchmal eben auch zum Sieg.

Erkenntnis des Spiels: Der 1. FC Köln hat ein Big-Point-Spiel, ein Sechs-Punkte-Spiel, kurzum ein verdammt wichtiges Spiel gewonnen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Vor allem nicht weniger. Die Geißböcke liegen nun fünf Punkte vor den 05ern. Im Falle einer Niederlage wäre der FSV mit einem Zähler am FC vorbeigezogen. Diese Dimension hatte der Kölner Sieg am Samstag. So lässt es sich mit deutlich leichterem Herzen ins Derby gegen Leverkusen gehen. Und es wäre doch gelacht, wenn der FC nach sieben Punkte aus drei Spielen (Dortmund, Wolfsburg, Mainz) nicht auch gegen die Werkself eine Chance auf etwas Zählbares hätte.

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