Der 1. FC Köln und die Never-Ending-Story des Geißbockheim-Ausbaus: Inzwischen gibt es zwei weitere Flächen, die die Stadt Köln prüft, um dem FC alternative Möglichkeiten zu den eigentlichen Plänen vorzustellen. Beide liegen linksrheinisch im Kölner Norden – und damit fast in Laufnähe zur BayArena. Doch die bieten womöglich machbare Ausgangslagen für die Geißböcke.
Aktuell liegen zwischen dem RheinEnergieStadion und der BayArena etwas weniger als 15 Kilometer Luftlinie, zwischen dem Geißbockheim und der BayArena sind es etwas mehr als 16 Kilometer. Doch die Vorschläge für alternative Standorte des FC-Trainingszentrums könnten die Geißböcke noch näher an den Rivalen vom Bayer-Kreuz heranbringen – und zwar bis auf zehn Kilometer Luftlinie.
Zwei neu aufgetauchte Vorschläge liegen beide im Kölner Norden, der eine in Bocklemünd an der Bezirkssportanlage Heinrich-Rohlmann-Straße, der andere nördlich von Lindweiler am Chorweiler Zubringer. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, ist insbesondere der Vorschlag in Bocklemünd für Teile der Kölner Politik eine denkbare Lösung. Dorthin könnten alle FC-Jugendmannschaften unterhalb der U17 sowie alle Frauen-Teams unterhalb der Profis umziehen.
Genug Platz und neue Infrastruktur in Bocklemünd?
Diese Trennung zwischen Geißbockheim und einem zweiten Trainingszentrum wird auch innerhalb des FC inzwischen als ernsthafte Alternative geprüft. Von den Männer-Teams würde nur der Lizenzspielerbereich (U17, U19, U21 und Profis) am Geißbockheim verbleiben, von den Frauen lediglich die Bundesliga-Mannschaft. Alle anderen Nachwuchsteams würden an den zweiten Standort ausgelagert. Die Voraussetzung: an dem zweiten Standort müsste es neben Plätzen eine entsprechend Indoor-Infrastruktur geben mit Kabinen, Aufenthalts-, Behandlungs- und Trainingsflächen.
Gerade Bocklemünd könnte daher interessant werden. Denn dort soll eine marode Turnhalle abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Weil dort auch die Cologne Crocodiles trainieren, könnte hier eine gemeinsame Infrastruktur geschaffen, finanziert und genutzt werden. An Plätzen würde es wohl auch nicht mangeln. Ein Hauptrasenplatz ist vorhanden, müsste aber neu aufgelegt werden. Zwei Ascheplätze sollen in Kunstrasenplätze umgewandelt werden. Zudem ist eine Ackerfläche angebunden, die für weitere zwei Rasenplätze umgewandelt werden könnte. Eine weitere Rasenfläche soll als Multifunktionsfeld auch Individualsportlern zu Trainingszwecken zur Verfügung stehen.
FC hält die Füße still
So würde in Bocklemünd für mehrere Vereine und Sportler, vor allem aber für den 1. FC Köln und die Cologne Crocodiles, ein neues, modernes Trainingszentrum entstehen. Der 1. FC Köln jedoch will sich in diesem Jahr noch so lange nicht in die Karten schauen lassen, ehe nicht das Urteil im Normenkontrollverfahren am Oberverwaltungsgericht Münster gefallen ist. Dort geht es um die eigentlichen Ausbaupläne am Geißbockheim und auf den Gleueler Wiesen.
Gut möglich, dass der FC die Gleueler Wiesen danach wird aufgeben müssen, sehr wohl aber das Leistungszentrum neben dem Franz-Kremer-Stadion wird bauen können. Dann würde das Geißbockheim für den Profibereich die Anforderungen an einen modernen Fußballklub erfüllen, es bräuchte jedoch die Ausweichfläche für die Jugend. Und die könnte im Kölner Norden entstehen – in Bocklemünd oder am Chorweiler Zubringer.
Ausgangspunkt Sportanlage am Erbacher Weg
Die zweite Fläche hat Thomas Welter von der CDU ins Spiel gebracht. Der Vorsitzende des Ortsverbands Chorweiler sieht eine gut 50 Hektar große Fläche nördlich von Lindweiler als ideal an, um den Geißböcken nicht nur die Auslagerung des Jugendfußballs zu ermöglichen, sondern gleich den gesamten Umzug aus dem Grüngürtel in den Kölner Norden.
Eine Sportanlage am Erbacher Weg könnte Ausgangspunkt der Planungen werden, von wo aus sich über den Chorweiler Zubringer die freie Fläche für genügend Fußballfelder erstrecken würde. Welter will so ein Angebot schaffen, um in Marsdorf den geplanten Großmarkt nicht zu beschneiden und dem FC einen vollständigen Umzug ohne Trennung zwischen Jugend und Profis zu ermöglichen. Ob dieser Vorschlag überhaupt ernsthaft in Frage kommen könnte, ist aktuell unklar.
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