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Duda und Uth gefordert: So schwach trifft der FC aus der Distanz

Mark Uth und Ondrej Duda. (Foto: Bucco)
Mark Uth und Ondrej Duda. (Foto: Bucco)

Der 1. FC Köln ist Tabellen-Siebter, stellt die siebtbeste Offensive, kann mit einem Sieg am Samstag gegen Arminia Bielefeld den Punkterekord von Peter Stöger (49 Zähler) schon nach 31 Spielen einstellen und will unbedingt nach Europa. Doch die Geißböcke sind in einer Statistik nur im Mittelfeld: Der FC schießt seltener als die Konkurrenz aus der zweiten Reihe – und trifft dabei noch viel seltener. Kein Problem, findet Steffen Baumgart. Denn das ist die Vorgabe des FC-Trainers.

Leipzig erzielt jedes sechste Tor mit einem Schuss von außerhalb des Strafraums, Bielefeld – Kölns nächster Gegner – sogar fast jedes dritte Tor mit einem Schuss aus der Distanz. Beim 1. FC Köln hingegen ist es gerade einmal jedes zehnte Tor – und das nur, wenn man die Statistik ausreizt.

In 30 Spielen hat der 1. FC Köln laut der Daten-Experten von CREATEFOOTBALL bislang 135 Distanzschüsse abgegeben. Fernschüsse sind definiert als Torabschlüsse von außerhalb des Strafraums. Der Liga-Durchschnitt liegt bei 137 Versuchen in 30 Bundesliga-Spielen, der FC liegt damit also nur knapp unter dem Durchschnitt und auf Rang neun der Liga. Die meisten Versuche gibt der FC Bayern ab (205), die wenigsten die TSG Hoffenheim (105).

Fünf Kölner Tore aus der Distanz

Die meisten Tore haben RB Leipzig und Borussia Dortmund aus der Ferne erzielt (je 11), die wenigsten Greuther Fürth (1). Der 1. FC Köln liegt in dieser Statistik erneut im Mittelfeld, ist mit fünf Toren aus der Distanz Zehnter. Doch diese fünf Tore muss man suchen. Mark Uth machte im Hinspiel gegen Gladbach das 2:1. Ondrej Duda traf von der Strafraumkante zum 2:1 bei Hertha BSC am 18. Spieltag. Florian Kainz’ Tor-Flanke in Fürth am 24. Spieltag zählt auch als Fernschusstor.

Und dann wären da noch zwei Tore von Anthony Modeste aus der Distanz. Modeste aus der zweiten Reihe? Nein. Sein erster “Fernschuss” war der traumhafte Lupfer zum 2:1 in Bochum am 20. Spieltag. Und dann wäre da noch der 1:0-Siegtreffer Modestes im Heimspiel gegen Frankfurt, als er alleine auf Kevin Trapp zulief. Diesen gab er von minimal außerhalb des Strafraums ab – und erzielte statistisch gesehen somit ein Tor aus der Distanz.

Dies zeigt schon: In dieser Saison muss man schon nach erfolgreichen Fernschüssen des 1. FC Köln suchen, um welche zu finden. Steffen Baumgart machte daraus vor dem Heimspiel gegen Bielefeld auch keinen Hehl. Im Gegenteil: Der FC-Trainer erklärte, dass dies durchaus auch in seiner Verantwortung läge. “Wir versuchen am Sechzehner immer wieder in die Tiefe zu kommen. Klar kann man in der einen Situation aus der Distanz schießen, aber wir haben sie darauf getrimmt noch einmal tief zu gehen und quer zu legen”, sagte Baumgart.

Die Ansage an die Spieler vom Trainerteam ist also klar: lieber in den Strafraum ziehen und die Mittelstürmer suchen als es aus der Distanz wagen. Der Erfolg gibt Baumgart Recht: Mit 44 Toren stellen die Kölner die siebtbeste Offensive, und wenn die Chancenverwertung noch ein wenig besser wäre, wäre sogar noch mehr drin gewesen. Denn mit 26,0 Prozent ist auch dieser Kölner Wert zwar anständig, doch auch hier liegt der FC als Zehnter in der Liga im Mittelfeld mit Luft nach oben.

Mark hat Potential für zehn bis zwölf Tore

Steffen Baumgart über Mark Uth

Dennoch sagte auch Baumgart: “Der Eindruck täuscht nicht, wir könnten den einen oder anderen Schuss mehr wagen.” Konkret hat der FC-Coach auch zwei Spieler im Sinn, die dadurch an ihrer Torquote arbeiten könnten: Ondrej Duda und Mark Uth, die beide über eine herausragende Schusstechnik verfügen, diese aber zu selten einsetzen. “Wenn du nicht so ausrechenbar sein willst, musst du mehr Spieler haben, die Tore machen”, sagte Baumgart. “Wenn ich mir die Liste unserer Torschützen angucke, sehe ich einige, die weit unter ihren Torquoten sind. Wenn ich Mark sehe, wenn ich Ondrej sehe – das sind Jungs, die fünf, sechs Tore pro Saison machen können – Mark meines Erachtens sogar zehn bis zwölf. Da haben wir noch immer Potential.”

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