Während sich der 1. FC Köln mit dem siebten Tabellenplatz für die Qualifikation zur Conference League erkämpft hat, haben einige Spieler diesen Triumph nicht mehr miterlebt. Vier Profis hatten die Geißböcke im vergangenen Winter verlassen. Die Bilanz bei ihren neuen Vereinen liest sich durchwachsen.
Rafael Czichos zog es im Winter zu Chicago Fire. Der Innenverteidiger verließ den FC jedoch nicht mangels Spielzeit. Im Gegenteil: Bei den Kölnern hatte Czichos als Vizekapitän zu den Leistungsträgern gehört und war der Abwehrchef unter Steffen Baumgart. Mit seinem Wechsel in die MLS erfüllte sich der inzwischen 32-Jährige jedoch einen Lebenstraum.
Bei Noah Katterbach (Leihe nach Basel), Sava Cestic (Wechsel zu HNK Rijeka) und Jorge Meré hingegen sah die Situation anders aus. Sie alle wollten sich angesichts der sportlich schlechten Perspektive in Köln verändern. Den Durchbruch hat das Trio jedoch auch an anderer Stelle noch nicht geschafft. Ein Blick auf die vier Winter-Abgänge des 1. FC Köln:
Rafael Czichos
Für Czichos verlief der Start in den USA alles andere als nach Plan: Zunächst verzögerte sich seine Ankunft in Nordamerika aufgrund eines fehlenden Visums um einige Wochen, sodass der Abwehrspieler den Auftakt ins erste Trainingslager verpasste. Im weiteren Verlauf infizierte sich der ehemalige Kölner auch noch mit dem Corona-Virus, wodurch Czichos erneut einige Tage verloren gingen. Trotzdem wurde der 32-Jährige sofort zum Kapitän des MLS-Teams aus Chicago.
Wann immer Czichos fit und nicht gesperrt war, stand der Innenverteidiger auch in der Startelf. Sportlich läuft es für das Team jedoch alles andere als rund: Nach zunächst fünf Spielen ohne Niederlage (zwei Siege) wartet Chicago seither auf einen Dreier (sieben Niederlagen in neun Spielen). Aktuell ist das Team aus der Eastern Conference Tabellenletzter. Dabei wollte Czichos eigentlich mit Chicago in die Playoffs einziehen. Bei der 1:2-Niederlage gegen den Cincinnati FC unterlief dem ehemaligen FC-Vizekapitän zudem ein unglückliches Eigentor. Noch ist also viel Luft nach oben für den 32-Jährigen.
Jorge Meré
Nachdem sich Jorge Meré auch unter Steffen Baumgart nicht zum Stammspieler entwickelt hatte, entschied sich der Spanier im Winter nach viereinhalb Jahren beim FC für den (längst überfälligen) Tapetenwechsel. Den Innenverteidiger zog es zum Club América nach Mexiko. Trainer Santiago Solari hatte den 25-Jährigen unbedingt verpflichten wollen.
Doch nachdem Meré in Mexiko schnell zum Stammspieler wurde, wurde erst Solari entlassen. Dann verlor Meré seinen Stammplatz und blieb schließlich vier Partien sogar komplett ohne Einsatzminute. Auch im Viertel- und Halbfinale um den Titel spielte Meré nur eine Halbzeit lang. Nach einer 1:3-Niederlage im Rückspiel gegen CF Pachuca war für den Abwehrspieler und seinen neuen Klub schließlich im Halbfinale Schluss und der Titeltraum geplatzt.
Sava Cestic
Nachdem Sava Cestic vor einem Jahr noch ein Leihgeschäft abgelehnt hatte, da sich der Spieler nicht in der Zweiten Liga gesehen hatte, flüchtete der Innenverteidiger im Winter 2021/22 nach null Nominierungen für den Profi-Kader nach Kroatien. Cestic unterschrieb bei HNK Rijeka einen Vertrag bis 2025 und stand in den ersten drei Spielen von Beginn an auf dem Platz.
Der Wechsel schien also die erhoffte Befreiung zu sein, doch wirklich überzeugen konnte der Serbe nicht. Es folgten seither nur noch zwei weitere Einsätze in der Startelf sowie zwei Joker-Einsätze. Das Pokalfinale ging für Cestics Team zudem gegen Hajduk Split verloren. In der Liga wurde Rijeka Vierter.
Noah Katterbach
Nachdem das vielversprechende Talent in der Saison 2020/21 mit seiner Leistung stagniert hatte, ging es ab Sommer 2021 steil bergab. So entschied sich Katterbach im Winter für die nötige Luftveränderung. Anders als das zuvor genannte Trio wurde das Kölner Eigengewächs jedoch für ein Jahr zum FC Basel verliehen – nicht bis zum Sommer 2023, sondern bis zur Winterpause 2022/23.
In der Schweiz verlebte der einstige Gewinner der Fritz-Walter-Medaille in Gold eine Rückrunde mit Aufs und Abs. Während der ersten acht Spiele verpasste Katterbach zunächst keine Minute, in seinem vierten Spiel gelang ihm sogar sein erstes Tor für den FCB. Danach allerdings folgten überwiegend Joker-Einsätze. Einer der Gründe: Patrick Rahmen wurde als Trainer entlassen. Nachfolger Guillermo Abascal setzt nicht mehr dauerhaft auf den Linksverteidiger. Immerhin konnte Katterbach mit Basel am Ende die Vizemeisterschaft feiern. Wie es mit dem mittlerweile 21-Jährigen in der kommenden Saison weitergeht und ob es für ihn eine Rückkehr zu den Geißböcken gibt, ist gänzlich offen.
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