Für die Spieler des 1. FC Köln wird das Testspiel gegen Mailand zu einem Höhepunkt der Vorbereitung. Doch das Duell im Rahmen des Telekom Cups soll am Samstag weitaus mehr bieten als ein gewöhnliches Freundschaftsspiel. Insbesondere für die Zuschauer dürfte das Spiel viele Neuerungen bieten.
Es ist ein Testspiel, das sich am Samstag in Köln kaum einer entgehen lassen möchte. Über 45.000 Tickets hat der 1. FC Köln bereits für das Duell gegen den AC Mailand verkauft. Lediglich einige wenige Restkarten werden rund um den Gästeblock kurzfristig noch zu haben sein. Und auch vor den Fernsehern dürften einige, die es nicht ins Stadion schaffen, den großen Härtetest für den FC in der Sommer-Vorbereitung verfolgen.
Sowohl für die Stadion-Besucher als auch für die Anhänger vor den Bildschirmen wird das Spiel dabei einige bislang unbekannte Neuerungen bereithalten. Während sich der Fan vor Ort dank des Premiumpartners Telekom über 5G schnelles Internet freuen und sich damit sogar über das Crowd Management System informieren kann, an welchem Eingang, welchem Kiosk oder an welcher Toilette die Schlange gerade am kürzesten ist, wird dem Zuschauer zuhause ein gänzlich neues TV-Erlebnis versprochen.
Das ist neu am TV-Bildschirm
Durch weiterentwickelte Augmented Reality-Grafiken werden dem Zuschauer schon während des Spiels neue Statistiken und Live-Werte präsentiert. Für den regelmäßigen Bundesliga-Zuschauer keine bahnbrechenden Neuerungen, doch können Trackingdaten nun auch in Echtzeit interpretiert werden, womit beispielsweise Tiefenläufe von Spielern, das Defensivverhalten der Mannschaft oder die beste Passoption ermittelt werden. Durch einen Chip in den Schuhen der Spieler werden zudem Daten wie beispielsweise die Schussgeschwindigkeit erfasst.
Mit einer Mehrzahl an Kameras können die Zuschauer besondere Spielszenen darüber hinaus aus Sicht der Spieler erleben. Dadurch soll sich das Publikum besser in die Spieler hineinversetzen und ein Tor oder eine Glanzparade aus ihrer Sicht miterleben können. Zudem werden zwei FC-Profis mit Mikrofonen und Bodycams ausgestattet, sodass zum einen die Kommunikation auf dem Feld direkt miterlebt werden kann, und zum anderen die Spieler-Perspektive aufzeigt.
Hübers sieht Verbesserungspotential
Tim Lemperle und Timo Hübers werden dabei am Samstag die beiden Spieler mit der Bodycam sein. Für den Innenverteidiger ist das nichts neues, hatte der Spieler solch eine Ausrüstung in der vergangenen Saison bereits bei einerTrainingseinheit getragen. “Man merkt schon, dass man sie anhat”, sagte der 25-Jährige über die Kamera und ergänzte: “Ich denke, im Spiel werde ich das gut ausblenden können.” Eine Schwierigkeit könnte dabei aber auf ihn zukommen: “Ich weiß nicht, wie es sein wird, wenn ich einen Ball mit der Brust annehmen werde.”
Für ihn als Profi hätten solche Innovationen Stand jetzt aber keinen Mehrwert. Weder das Kamerabild, noch die erfassten Daten im Schuh würden zunächst eher keine “professionelle Verwendung aus Spielersicht” haben. “Für so ein Spiel ist das mal ganz lustig zu sehen”, erklärte Hübers. “Aber da müsste schon noch etwas verbessert werden, damit das eine Dauerlösung wird.” Entsprechend seien die Neuerungen auch lediglich “reine Unterhaltungszwecke. Ich glaube nicht, dass ich davon etwas mitnehmen kann.”
Ähnlich wie sein Trainer Steffen Baumgart bekannte sich auch Hübers am Freitag zum traditionellen Fußballspiel. Während Baumgart erklärte, bei dem Innovation Game “nicht alles gut” zu finden, steht auch bei Hübers das Spiel im Vordergrund: “Ich gehe ins Stadion und habe großen Spaß daran, ein Fußballspiel ganz normal zu sehen. Da muss ich nicht in jeder Unterbrechung aufs Handy gucken und mir anschauen, wie das aus der Bodycam aussah.”
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