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Dietz und Huseinbasic: Baumgart schiebt Leihe Riegel vor

Florian Dietz (re.) mit Neuzugang Steffen Tigges. (Foto: GEISSBLOG)
Florian Dietz (re.) mit Neuzugang Steffen Tigges. (Foto: GEISSBLOG)

Der 1. FC Köln intensiviert seine schon länger anvisierte Talentförderung. Mit Joshua Schwirten gibt es bereits einen Gewinner der Vorbereitung auf die Saison 2022/23. Zwei weitere Nachwuchsspieler reihen sich nun ein: Florian Dietz und Denis Huseinbasic. Beide Jung-Profis sollen beim FC bleiben und nicht, wie zunächst vorgesehen, verliehen werden.

Streng genommen ist Florian Dietz kein Nachwuchsspieler mehr. Das vergisst man durchaus, wenn man an einen Spieler denkt, der aus der U21 zu den Profis aufsteigt. In der Regel sind diese Spieler zwischen 18 und 20 Jahre alt. Doch Dietz ist bereits 23 Jahre jung, und der Mittelstürmer ist eher ein Karriere-Spätstarter.

2020 lieh der 1. FC Köln den Angreifer von der SpVgg Unterhaching aus – damals als Null-Tore-Stürmer aus der Dritten Liga. In 20 Drittliga-Spielen für den Münchner Vorort-Klub hatte Dietz in der Saison 19/20 kein einziges Tor erzielt. Dann der Wechsel zum FC: Doch gerade, als beim Unterfranken der Knoten geplatzt schien (vier Tore in zwölf Spielen), riss er sich das Kreuzband. Seine Zeit beim FC schien wieder rum, ehe sie begonnen hatte – eine Verpflichtung über das Leihgeschäft hinaus schien dahin.

Vom Null-Tore-Stürmer zum Torjäger

Doch der FC glaubte an Dietz, verpflichtete den 1,90 Meter großen Stoßstürmer ablösefrei fest – und Dietz zahlte es nach seiner Genesung mit Toren zurück. 13 Treffer in den ersten 18 Regionalliga-Spielen der Saison 21/22 bewiesen den außergewöhnlichen Torriecher. Und doch kam es wie in der Vorsaison: Eine neuerliche schwere Verletzung warf Dietz wieder zurück, diesmal war es die Schulter, die ihn bis zum Saisonende außer Gefecht setzte.

Was auffällig war: Dietz durfte im Laufe der Rückrunde und gegen Saisonende viel Zeit mit den Profis verbringen. In der Reha, aber auch auf Auswärtstouren. Auch am 34. Spieltag war Dietz in Stuttgart mit in der Kabine. Da stand schon fest: Dietz würde Profi werden, unterschrieb einen Vertrag bis 2025 und gehört seit der Vorbereitung der Mannschaft von Steffen Baumgart fest an. Erst noch mit dem Gedanken einer Leihe, doch dann traf er in den Testspielen von allen FC-Spielern am häufigsten (vier Mal) und schoss sich in der Konkurrenz nach vorne.

Leihgeschäfte nicht gänzlich ausgeschlossen

Das Ergebnis: Eine Leihe in diesem Sommer, um höherklassig Spielpraxis zu bekommen, scheint vom Tisch. Steffen Baumgart schob am Dienstag diesen Überlegungen einen Riegel vor – genauso wie bei Denis Huseinbasic, dem Neuzugang von Kickers Offenbach, für den zu Beginn der Vorbereitung dasselbe gegolten hatte wie für Dietz. “Bei beiden sehe ich keine Leihe, weil sie überzeugen”, sagte Baumgart am Dienstag am Geißbockheim. “Klar haben wir noch bis Ende August Zeit, und wir werden immer wieder darüber reden, aber jetzt will ich beide hier behalten.”

Dietz hat sich in der Sturmhierarchie deutlich an Sebastian Andersson vorbeigeschoben und auch Youngster Maximilian Schmid distanziert. Damit buhlt er hinter Anthony Modeste um den Platz des zweiten Angreifers, zusammen mit Tim Lemperle und den beiden Neuzugängen Steffen Tigges und Sargis Adamyan. Ein Sturm-Quintett, das zusammen mit den weiteren Offensivkräften (Uth, Duda, Kainz, Thielmann, Maina, Ljubicic, Schwirten) für die Tore in der kommenden Saison sorgen soll.

Huseinbasic gehört derweil zusammen mit Dietz und auch Joshua Schwirten zu den weiteren Gewinnern der bisherigen Vorbereitung. Während Smajic, Suchanek und Schmid Anfang dieser Woche zu ihren U-Mannschaften zurückkehrten, bleib Schwirten bei Baumgart. Bei Huseinbasic stand derweil nie die (Rück-)Versetzung in die U21 zur Debatte, sehr wohl aber eine Leihe, wie bei Dietz auch. Doch der letztjährige Regionalliga-Kicker zeigt sich engagiert und lernwillig – zwei Qualitäten, die Baumgart schätzt.

Ich traue ihm nicht nur die Bundesliga zu

Steffen Baumgart

“Denis kommt nicht hierher und wird sofort von Anfang an spielen. Er soll sich an das Tempo gewöhnen”; bat Baumgart um Geduld und betonte: “Ich traue ihm nicht nur die Bundesliga zu, sondern dass er ein guter Spieler werden kann. Das muss er nicht in drei Monaten werden, sondern er soll die Ruhe bekommen sich zurechtzufinden.” Die getätigten Transfers des 1. FC Köln in diesem Sommer seien vor allem darauf ausgelegt, perspektivisch den FC weiterzubringen. “Dafür müssen sich die Jungs entwickeln, und das heißt, dass sie sich herantrainieren müssen.” Und das sollen Dietz, Huseinbasic und Schwirten in den kommenden Monaten tun.

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