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Freistoß-Künstler Rausch macht Lust auf Standard-Tore

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Jörg Schmadtke schaut Konstantin Rausch beim Freistoßtraining zu. (Foto: GBK)

Standards und der 1. FC Köln: Diese Kombination passte in den letzten Jahren nur selten. Entweder, weil es den Geissböcken an gefährlichen Schützen fehlte oder weil defensiv die Gegner immer wieder zu einfachen Toren eingeladen wurden. Dies könnte sich in der neuen Saison ändern.

Köln – Jörg Schmadtke applaudierte spontan, als Konstantin Rausch einen Freistoß aus gut 20 Metern in den Winkel zwirbelte. Der Neuzugang übte nach dem Training am Freitag unter den gestrengen Blicken des Sportchefs individuell Freistöße. Immer wieder schlenzte er den Ball über die imaginäre Mauer, immer wieder schlug der Ball ein, traf Pfosten oder Latte. Rauschs linker Fuß könnte für den Effzeh in der kommenden Saison zu einer Waffe werden.

Mit Rausch und Jojic zu mehr Gefahr bei Standards

“Es gibt sehr wenige, die es richtig gut können. Er kann es”, sagte Trainer Peter Stöger hinterher nickend. “Standards können mit relativ wenig Aufwand Spiele entscheiden. Wenn man sich die EURO anschaut, hat sie aber auch gezeigt: Das gelingt nicht immer. Und da waren die Weltbesten dabei. So einfach ist es also doch nicht.”

Tony Modeste erzielt das 1:0. (Foto: GBK)
Ecke Milos Jojic, Kopfball Anthony Modeste: So erzielte der Effzeh das 1:0 im Test gegen die Burgenland-Auswahl. (Foto: GBK)

Die Kölner hatten schon in der vergangenen Saison gehofft, über ruhende Bälle mehr Torgefahr auszustrahlen. Doch der neu eingekaufte Schütze Milos Jojic fand seine Form nicht und saß meist auf der Bank. Nun ist nicht nur Jojic besser in Form (eine Ecke des Serben im ersten Testspiel gegen die Burgenland-Auswahl verwandelte Anthony Modeste per Kopf zum 1:0), der Effzeh hat mit Rausch auch einen weiteren Schützen, der das Leder mit viel Schnitt und Tempo in Richtung Tor bringen kann – entweder als direkter Freistoß oder bei Ecken und indirekten Bällen.

Wir haben etwas hinzugewonnen, weshalb wir mehr Erfolg haben könnten

“Der Erfolg ergibt sich hauptsächlich aus der Qualität des Schützen”, sagte Stöger. “Und dann geht es um die Kompromisslosigkeit im Kopfball. Das sind Grundqualitäten, die man mitbringen muss.” Mit Rausch und Jojic einerseits sowie kopfballstarken Spielern wie Tony Modeste, Frederik Sörensen, Mergim Mavraj, Dominique Heintz oder bald auch Sehrou Guirassy hat Köln diese Grundqualität mittlerweile verstärkt im Kader.

“Wir haben etwas hinzugewonnen, weshalb wir mehr Erfolg haben könnten. Deswegen werden wir da sicher mehr machen”, sagte Stöger. Doch der FC-Coach schränkte ein: “Trainieren kann man alles. Die Frage ist nur, ob sich der Aufwand lohnt im Vergleich zur erhöhten Effektivität. Die Bayern sind mit einer gefühlten Trefferquote von 0,5 Prozent ganz klar Meister geworden. Auf der anderen Seite kann man mit Standards die Liga halten wie Darmstadt. Irgendwo dazwischen wollen wir uns ansiedeln.” In Darmstadt war einer der Freistoß-Schützen ein gewisser Konstantin Rausch.


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