Die Geschäftsführer Jörg Schmadtke und Alex Wehrle. (Foto: GBK)

Finanzen: Wo der Effzeh noch Aufholbedarf hat

Im Herbst 2016 legte der 1. FC Köln die Rekordzahlen für das Geschäftsjahr 2015/16 vor. Für die Saison 2016/17 erwarten die Geissböcke erneut eine Steigerung, mindestens im Umsatz, wohl auch auf der Gewinnseite. Dennoch gibt es für den Klub noch viel Luft nach oben. Und das ist mit Blick auf das Jahr 2017 auch gut so.

Köln – Alexander Wehrle kann sich wahrlich nicht beklagen. Die Zusammenarbeit mit Sportchef Jörg Schmadtke dürfte dem Schwaben großen Spaß machen. Denn bislang, so bestätigte Schmadtke im GBK-Interview, habe er die mit Wehrle festgelegten Transferbudgets der letzten Jahre nie voll ausgeschöpft (mehr dazu hier). So blieb immer Geld übrig, das der Effzeh in andere Projekte oder in die Tilgung seiner Verbindlichkeiten stecken konnte.

Den besten Umsatz und den höchsten Gewinn vor Steuern in der Vereinsgeschichte zu verkünden, stellte Wehrle auf der letzten Mitgliederversammlung sichtlich zufrieden. Dennoch sind die Zahlen, die der 1. FC Köln im Herbst vorgelegt hat, kein Grund zur Euphorie. Zum großen Sprung in die europäischen Plätze – zumindest in Sachen Geldrangliste – fehlt den Geissböcken noch eine ganze Menge.

1. Spieleretat

“Zur Zeit liegen wir ungefähr auf Platz zwölf oder 13 der Geldrangliste”, sagte Schmadtke im GBK-Interview. “Unsere natürlichen Grenzen liegen im Vergleich wohl circa in der Mitte der Tabelle, also bei den Plätzen acht bis zehn.” Beim Streben nach Höherem sind den Geissböcken aktuell Grenzen gesetzt. Das zeigt das Beispiel des Spieleretats: In der vergangenen Saison kostete der Effzeh-Kader rund 31 Millionen Euro. Damit erhöhte sich der Aufwand zwar um 25 Prozent im Vergleich zur Vorsaison.

Die ersten sechs Klubs geben im Schnitt allerdings rund 90 Millionen Euro aus. Bei den Plätzen 7 bis 13 sind es knapp 40 Millionen Euro – eine Größenordnung, an die die Geissböcke in dieser Saison dem Vernehmen nach klopfen. Dennoch müssten die Kölner ihren diesjährigen Etat noch einmal verdoppeln (!), um mit Teams wie Leverkusen oder Gladbach finanziell mithalten zu können. Ein Nachteil, der sich insbesondere in Vertragsverhandlungen widerspiegelt. Über die Hälfte der Bundesliga-Konkurrenz kann umworbenen Spielern deutlich höhere Gehälter bieten als der Effzeh. Und das dürfte noch einige Zeit so bleiben.

Weiterlesen: Schulden, Eigenkapital und Stadion

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