Als Kapitän und Torschütze verlässt Lukas Podolski die deutsche Nationalmannschaft. (Foto: Jörg Schüler)

Ein letztes Mal rein das Ding und ab nach Hause

Als Podolski in der 84. Minute ausgewechselt wurde, erhoben sich die 60.000 Zuschauer und schenkten ihm einen letzten großen Applaus. Dabei vergaß der Kapitän der DFB-Elf sogar seine Binde auf dem Platz an einen Teamkollegen weiterzureichen. Stattdessen winkte und klatschte er in Richtung Südkurve, von wo aus Sprechchöre für ihn erklangen. Sieben Minuten später war das Spiel vorbei, Podolski hatte die Nationalelf zum Prestige-Sieg über die Three Lions geschossen, die Ehrenrunde konnte beginnen.

Das war wie im Film

Oder besser: die Ehrenrunden. Podolski genoss es sichtlich. Holte sich hier eine Köln-Fahne, dort ein Fan-Plakat, hier wieder eine Umarmung ab und stand dort für Selfies bereit. Aus den Lautsprechern erklang “Ne Kölsche Jung” von Brings – wohlgemerkt in Dortmund. Alle Kameras waren auf ihn gerichtet, ein letztes Mal durfte der 31-Jährige die große Länderspiel-Bühne genießen. Er hatte sie für sich. Niemand machte sie ihm streitig.

Als Kapitän und Torschütze verlässt Lukas Podolski die deutsche Nationalmannschaft. (Foto: Jörg Schüler)

“Das war wie im Film”, sagte der Hauptdarsteller später in der ARD. Und zu seinem Tor sagte er nur: “Der liebe Gott hat mir den linken Fuß gegeben. Darauf konnte ich mich sehr häufig verlassen. Heute auch.” So war es. Hätte er auch noch einen rechten Fuß gehabt in seiner Karriere, so Podolski, “wäre Barcelona oder Real Madrid noch zu wenig gewesen. Dann hätte man eine Mannschaft für mich erfinden müssen.” Es war einer dieser Sprüche, die den Stürmer so beliebt gemacht hatten in den letzten Jahren.

Da kriege ich Gänsehaut und weiß: Die Heimat ist da!

Und dann wäre da noch seine Liebe zu Köln. Die Fans, die ihn während des Spiels gefeiert hatten. Die Fans, die den 1. FC Köln während des Spiels gefeiert hatten. Die Fans, die zu tausenden aus der Domstadt nach Dortmund gekommen waren, um sein letztes Länderspiel aus nächster Nähe zu sehen. Auch eine FC-Delegation um Präsident Werner Spinner war da, genauso wie Podolskis alter Weggefährte Willi Breuer, den der Nationalspieler höchstpersönlich eingeladen hatte.

Als Kapitän und Torschütze verlässt Lukas Podolski die deutsche Nationalmannschaft. (Foto: Jörg Schüler)

“Man sieht, welchen Bezug ich zu Köln und Köln zu mir hat. Es waren gefühlt 30.000 Kölner im Stadion”, freute sich Podolski hinterher. “Da kriege ich Gänsehaut und weiß: Die Heimat ist da. Das zählt für mich mehr als die 90 Minuten auf dem Platz.” Auch das glaubte man ihm aufs Wort. Weil Podolski auch am letzten Tag seiner großen DFB-Karriere war wie an seinem ersten.

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