Herzlichen Glückwunsch zum 90. Geburtstag, Hans Schäfer! (Foto: imago/Horstmüller)

Jubilar Hans Schäfer wünscht sich den ersten Sieg

Wenn der 1. FC Köln am Donnerstagabend in Weißrussland zum dritten Europa-League-Spiel bei BATE Borisov antritt, wird einer gespannt das Spiel zuhause auf dem Sofa verfolgen: Hans Schäfer, das große Idol des Effzeh, wird an diesem 19. Oktober 90 Jahre alt. Beschenken die Geissböcke ihren Jubilar?

Minsk/Köln – Nun hat er sie also voll gemacht, die 90 Jahre. Hans Schäfer, der Weltmeister von 1954, der zweimalige Deutsche Meister mit dem 1. FC Köln, der Fußballer des Jahres in Deutschland 1963, der Linksaußen, der in 506 Pflichtspielen für die Geissböcke 306 Tore erzielte, einer der beiden letzten lebenden Legenden vom Wunder von Bern.

Ich han noch zu vill vüür

Wobei, nein, wer Hans Schäfer kennt, weiß: Ein Wunder war das für ihn damals nicht. Genauso wenig, wie er sich als Held empfindet. Helden, dafür gehört Schäfer zur Kriegsgeneration, waren Menschen, die für ihr Land in den Krieg zogen und an der Front fielen. Er, Hans Schäfer, war kein Held und wollte nie einer sein. Auch dafür lieben ihn die Kölner bis heute. Für seine sympathische und zugleich sture Art, für seine bodenständige und herzliche, aber auch dickköpfige Natur, die ihm den Spitznamen “de Knoll” einbrachte.

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So wird er auch am Donnerstag seinen 90. Geburtstag nur im kleinen, familiären Kreis feiern. Der Mann, der einmal sagte, er wolle im Alter von 102 Jahren in seiner Stammkneipe an der Theke mit einem Kölsch in der Hand sterben. Und der, der später dem “kicker” sagte: „102? Nä, schrieven se jetz 105. Ich han noch zu vill vüür.” Der Körper ist noch gesund, der Geist wach, und nur, weil seine Knie schmerzen, gibt der rüstige Schäfer noch längst nicht klein bei.

Fußball ist Fußball und soll Fußball bleiben

Früher war er dafür bekannt, dass er auch mal bei den Managern des FC im Büro vorbeischaute und mit ihnen über die aktuelle Situation der Geissböcke diskutierte. Er ließ dabei nie aus, was er vom großen Brimborium rund um den Fußball hielt und hält: nicht viel. Die Überhöhung seiner Lieblingssportart ist ihm ein Graus, für ihn spielte und spielt sich bis heute das Wesentliche auf dem Rasen ab und nicht im Drumherum der Vermarktungsmaschinerie. Fußball ist Fußball und soll Fußball bleiben.

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