[nextpage title=”Meré ist in Köln angekommen “]Jorge Meré ist derzeit aus der Startelf des 1. FC Köln nicht mehr wegzudenken. Noch keine Minute hat der Spanier in diesem Jahr verpasst und seine anfänglichen Startschwierigkeiten abgelegt. Mit seinen erst 20 Jahren verfügt der Innenverteidiger zudem bereits über eine Erfahrung, die im Saisonendspurt noch wichtig werden könnte.
Köln – Seit acht Spielen in Folge gehört Jorge Meré zu den Stabilisatoren der Kölner Hintermannschaft. Nach einem halben Jahr Eingewöhnungszeit in Deutschland, blüht der 20-jährige unter Trainer Stefan Ruthenbeck regelrecht auf. Gegen den BVB gelang dem Innenverteidiger sogar sein erstes Tor als Fußballprofi. “Das war ein besonderer und seltener Moment für mich – ich hätte allerdings lieber das Spiel gewonnen”, sagte der Spanier dem GeißbockEcho.
Meré profitiert vom Trainerwechsel
Unter Ex-FC-Trainer Peter Stöger kam Meré kaum zum Zuge, wurde häufig als Transfer, der den endgültigen Bruch zwischen Stöger und Jörg Schmadtke besiegelt hatte, betitelt. Mit Ruthenbeck kam ein Trainer, der völlig unvoreingenommen auf einen 20-jährigen spanischen Junioren-Nationalspieler mit zweijähriger Profierfahrung traf – und diesem vertraute. Bislang hat Meré das Vertrauen zurückgezahlt. Auch, weil er sich inzwischen das neue Land und den deutschen Fußball gewöhnt hat. “In Spanien hat man mehr Zeit am Ball. Hier in Deutschland wird aggressiver gespielt und früher gepresst. Es geht körperlich mehr zur Sache”, erklärte Meré die größten Unterschiede zwischen der deutschen und spanischen Spielphilosophie.
Nicht nur Stefan Ruthenbeck ist begeistert von seinem Spieler, auch Meré selbst schätzt seinen neuen Trainer, wie er dem GEISSBLOG kürzlich im Interview verriet: “Er hat andere Ideen und andere Inhalte als Peter Stöger. So wie Stefan Ruthenbeck spielen lassen will, passt es sehr gut zu meinem Stil. Er ist ein sehr guter Trainer.”
[nextpage title=”Mit gestählten Nerven in den Abstiegskampf”]
Größe ist kein Nachteil
Dass Jorge Meré mit seinen 1,82 Metern nicht zu den Hünen unter den Innenverteidigern zählt, stört den Spanier in seinem Spiel nicht. Mehr als jedes zweite Kopfballduell kann der ehemalige Spieler von Sporting Gijon für sich entscheiden. “Ich weiß, dass ich deshalb im Duell mit sehr großen Stürmern Nachteile haben kann. Andererseits habe ich ihnen gegenüber bei flachen Zuspielen Vorteile, dadurch bin ich meistens schneller am Ball.” Auch gegen den BVB gelang Meré sein erster Treffer nach einem Eckball mit dem Kopf.
Gemeinsam mit Dominique Heintz bildet der Spanier in diesem Jahr das Innenverteidiger-Duo und hat Dominic Maroh auf die Bank sowie Frederik Sörensen auf die Rechtsverteidigerposition verdrängt. Zwar erwischten bei der 2:4-Niederlage in Frankfurt beide keinen guten Tag, dennoch trägt der Abwehrverbund zu erhöhter Stabilität im Vergleich zur Hinrunde bei. Mit einer guten Antizipation und resolutem Zweikampfverhalten bleibt Meré häufig der Sieger im Duell mit seinen Gegenspieler. Auch in der Spieleröffnung versucht er immer mehr die Zügel in die Hand zu nehmen. Zwar kommt nicht jeder Ball beim Mitspieler an, dennoch probiert der Innenverteidiger mit klugen Pässen in die freien Räume das Offensivspiel zu eröffnen.
Erfahrungen im Abstiegskampf
Mit seinem Ex-Club Sporting Gijon hat Meré ebenfalls gegen den Abstieg gespielt. Eine für ihn unglückliche Tatsache, die ihm jetzt beim Effzeh aber zu Gute kommt. “Meine Nerven sind gestählt. Ich kenne die Situation, dass man mit dem Rücken zur Wand steht und einen jede Niederlage näher an den Abgrund bringt, jeder Sieg aber auch wieder Hoffnung weckt. Ich habe daraus gelernt, dass man nicht so sehr auf die vermeintlich schlechte Gesamtsituation schauen sollte, sondern dass man jedes Spiel positiv und mit Mut angehen muss”, sagte Meré vor dem Spiel gegen Hannover 96 dem GeißbockEcko.
Mit Gijon konnte der Neu-Kölner den Abstieg am Ende nicht verhindern und verließ die Spanier. Die Frage, ob er dem Effzeh in die zweite Liga gehen würde, wollte Meré im Interview mit dem GEISSBLOG nicht direkt beantworten. Viel mehr steht das Ziel Klassenerhalt an aller oberster Stelle. “Wenn wir denken, dass wir es nicht schaffen, werden wir es auch nicht schaffen. Wir müssen uns darauf konzentrieren, was in der Gegenwart passiert. Über allem muss das Vertrauen in uns selbst stehen. Das Vertrauen, dass wir es schaffen werden.”
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