Ondrej Duda wird von Markus Gisdol in die Formation eingewiesen. (Foto: Bopp)

Fehlende Flügelspieler: Gisdol übt mit veränderter Formation

Markus Gisdol ist womöglich aufgrund der noch fehlenden Außenbahnspieler bereit, im Derby des 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach von seiner bisherigen Grundformation 4-2-3-1 abzuweichen. Im Training am Mittwoch ließ er defensiv wie offensiv andere Optionen testen, die dem aktuellen Kader durchaus besser stehen könnten. Zumindest würde Gisdol das Defensivzentrum stärken und in der Offensive das Problem umgehen, dass ihm aktuell kaum ein Flügelspieler zur Verfügung steht.

Köln – Am heutigen Donnerstagabend entscheidet sich, ob das Derby zwischen den Geißböcken und den Fohlen vor Zuschauern wird stattfinden können oder nicht. Liegt die sogenannte Inzidenzzahl unter 35, hat der FC Glück und darf 9.200 Mitgliedern den Zugang zum RheinEnergieStadion ermöglichen. Wenn nicht, bleiben die Ränge in Müngersdorf wieder einmal leer.

Markus Gisdol und seine Spieler machen kein Geheimnis daraus, dass sie gerne wieder vor einer vernehmlichen Kulisse spielen würden. Es wäre eine Ironie des Schicksals, wenn dem FC am Samstag der erste Sieg nach 12 erfolglosen Bundesliga-Spielen gelingen würde – ausgerechnet gegen Gladbach, ausgerechnet dann wieder vor Zuschauern. Schließlich war das 1:2 am 11. März in Mönchengladbach das erste Geisterspiel und das erste Spiel der Kölner Sieglos-Serie. Insofern würde die Rückkehr zumindest von rund 20 Prozent der Zuschauer mit einem Dreier passend einher gehen.

Aufstellung: So ließ Gisdol im 3-3-2-2 spielen

Dafür aber müssen die Kölner anders auftreten als bislang – zumindest spielerisch und in Sachen Konzentration. Läuferisch und in den Zweikämpfen gehören die Geißböcke bislang zum ersten Drittel der Bundesliga. Die geschenkten Gegentore brachten den FC jeweils zu Fall. Drei der vier gegnerischen Treffer waren Einladungen der Kölner, weshalb Markus Gisdol am Mittwoch explizit die Defensivarbeit im Training hervorhob (mehr dazu hier). Doch auch die Offensive muss sich bekanntlich verbessern, die Neuen (Andersson, Duda, Limnios, Arokodare) sind noch nicht aufeinander abgestimmt, auf mehreren Positionen fehlt hat Gisdol bislang experimentieren müssen.

Auch deshalb sah man am Mittwoch im Training eine veränderte Formation im Trainingsspiel. In einem 3-3-2-2 trug Gisdol dem Problem der fehlenden offensiven Außenspieler Rechnung: Weil Dimitris Limnios womöglich noch nicht bereit ist für einen Startelf-Einsatz, weil Elvis Rexhbecaj nach zwei schwachen Leistungen rechtsaußen als Flügelspieler nicht mehr in Frage kommt, weil Christian Clemens und Tim Lemperle in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kommen, weil Florian Kainz und Ismail Jakobs verletzt sind und weil alle anderen Spieler ebenfalls keine klassischen Flügelspieler sind (Drexler, Özcan, Duda, Thielmann). Deshalb entschied sich Gisdol am Mittwoch für einen Test in unter anderem folgender Formation:

Horn – Sörensen, Bornauw, Czichos – Ehizibue, Skhiri, Horn – Duda, Rexhbecaj – Andersson, Thielmann

Eine durchaus denkbare Formation, schließlich hilft es Gisdol nichts an einer Grundformation stur festzuhalten, wenn ihm dafür schlicht die Spieler fehlen. Erst, wenn Limnios beim FC richtig angekommen ist und zumindest Jakobs wieder fit ist, wird Gisdol zumindest Alternativen haben, um auf den offensiven Außenbahnen zu variieren. Ohne sie bleibt dem FC-Coach im Derby womöglich keine andere Wahl, als von seiner bisherigen Formation abzuweichen.

Andersson fordert Geduld in der Offensive

“Wir brauchen noch Zeit, Training und Spiele. Einige von uns sind erst ein, zwei Wochen hier. Wir müssen uns erst kennen lernen, wie wir zusammenspielen können”, gestand Sebastian Andersson am Mittwoch ein, dass sich die Neuen noch nicht vollständig ins Kölner System eingepasst hätten – was freilich aufgrund der knappen Zeit kein Wunder ist. “Es kann funktionieren, da bin ich mir sicher”, sagte Andersson. Doch bis dahin wird Gisdol womöglich experimentieren müssen, um im Hier und Jetzt die kurzfristig beste Elf zu finden. Und weil der FC-Trainer in der Vorbereitung bereits defensiv mit Dreierkette spielen ließ, scheint er eine solche Aufstellung als Alternative für Gladbach in Erwägung zu ziehen.

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