Ondrej Duda ließ sich gegen RB Leipzig kaum beruhigen. (Foto: Bucco)

Zoff im Kabinengang: Duda im Mittelpunkt der Emotionen

Der 1. FC Köln hat im Abstiegskampf ein Lebenszeichen an die Konkurrenz gesendet. Nicht nur, dass die Geißböcke gegen RB Leipzig drei immens wichtige Punkte einfahren konnten. Auch die Art und Weise, wie die FC-Spieler auf dem Platz aufgetreten sind, macht Hoffnung für die verbleibenden vier Spiele. Dabei wurde es gerade hintenraus noch einmal hochemotional. 

Köln – Schiedsrichter Frank Willenborg fuhr am Dienstagabend zwischen dem 1. FC Köln und RB Leipzig eine eher lockere Linie. Dabei blieb der Unparteiische jedoch nicht immer in letzter Instanz auch konsequent. In jedem Fall hatte der 42-jährige gerade gegen Ende der Partie hin alle Hände voll zu tun, die erhitzten Gemüter der Spieler und Trainer zu beruhigen. Was ihm jedoch nicht immer gelang.

Duda im Mittelpunkt des Geschehens

Schon früh in der Partie lag Willenborg dabei das erste Mal daneben. Nach einem rüden Foul von Dayot Upamecano an der Mittellinie an Jonas Hector, hätte der Schiedsrichter die Gelbe Karte zeigen müssen. Im Anschluss daran fokussierte sich viel auf Ondrej Duda, der immer provozierte und provoziert wurde und der sich im Laufe des Spiels fast mit jedem seiner Gegenspieler angelegt hatte. Mit Upamecano stritt sich der 25-jährige schon in Hälfte eins mehrfach, genauso mit Tyler Adams. Später war es erneut der im Sommer zu den Bayern wechselnde Innenverteidiger, der mit Duda immer wieder aneinander geriet. Das Duo stand auch in der 56. Minute im Blickpunkt, als Upamecano sich seine längst verdiente Gelbe Karte nach einem Foul an Dominick Drexler abholte. Doch abseits des Blicks von Willenborg war Duda auf dem Weg nach vorne von Adams gefoult und am Laufen gehindert worden. Dass diese Aktion nicht ebenfalls eine Gelbe Karte nach sich zog, regte derweil Rafael Czichos derart auf, dass dieser über den halben Platz zu Willenborg lief und sich beschwerte.

Im Eifer des Gefechts sieht man da mal rot

Von diesem Moment an ließ sich jedoch insbesondere Duda kaum noch beruhigen. Der Kölner Mittelfeldspieler war fast in jeder strittigen Situation außer sich. Viel hätte nicht gefehlt, und der 25-jährige hätte sich womöglich zu einer Aktion hinreißen lassen, die einen Platzverweis nach sich gezogen hätte. Nach einer Szene an Leipzigs Strafraum musste Kapitän Jonas Hector seinen Mitspieler bereits beruhigen und von einer Rudelbildung abhalten. In der Nachspielzeit konnte er diese aber nicht mehr verhindern, nachdem die Leipziger vehement einen Elfmeter forderten. Doch was war diesmal passiert? Justin Kluivert kam kurz vor dem Ende aus kurzer Distanz zum Abschluss, traf aber nur den Außenpfosten. Sekunden, nachdem der Niederländer seinen Schuss abgegeben hatte, rauschte Jannes Horn in ihn hinein. Eine durchaus strittige Situation, doch Willenborg sowie der Video-Keller ließen die Situation sehr zum Leipziger Unmut weiterlaufen. Czichos und Amadou Haidara hatten derweil noch größeren Gesprächsbedarf, holten sich nach einem hitzigen Wortgefecht beide noch die Gelbe Karte ab. “Da ist das eine oder andere unschöne Wort gefallen”, erklärte Czichos die unruhigen letzten Minuten hinterher. “Da ist viel Hektik auf dem Platz in so einem wichtigen Spiel, da fällt auch mal ein Wort, was da nicht hingehört. Im Eifer des Gefechts sieht man da mal rot – aber ich hoffe, dass das jetzt vergessen ist. Wir brauchen die Punkte, da gehören Emotionen nun mal dazu.”

Doch mit dem Schlusspfiff hatten sich am Dienstagabend die Gemüter längst noch nicht wieder beruhigt. Insbesondere Ondrej Duda musste von seinen Mitspielern zurückgehalten werden. So probierten Arokodare und Rexhebcaj den Offensivspieler zu beruhigen, was jedoch nur mit mäßigem Erfolg gelang. Immer noch sauer und mit einem hochroten Kopf ging der Slowake seinen Leipziger Gegenspielern hinterher in die Katakomben. Erst kurz vor den Kabinengängen soll sich der Pulk getrennt haben.

Köln hat das mit allen Facetten gut gemacht

Insbesondere die beiden Trainer sahen die Vorkommnisse während und nach dem Spiel hinterher jedoch gelassen. “Köln hat das mit allen Facetten gut gemacht”, lobte RB-Coach Julian Nagelsmann sogar die Aggressivität der Kölner Mannschaft. “Das ist nicht immer angenehm, auf der Bank wie auf dem Feld, aber Köln ist auf dem 17. Tabellenplatz und spielt gegen die Zweite Liga. Da gehört so etwas dazu. Nach dem Spiel gab es noch ein Wortgefecht im Kabinentunnel, aber das ist normal.” Friedhelm Funkel, der sich in der Schlussphase sogar ebenfalls eine Verwarnung wegen Meckerns abgeholt hatte, sah dies ähnlich: “Ich erwarte von meinen Spielern, dass sie emotional auf dem Platz sind. Was dann danach außerhalb des Platzes passiert ist, wer da wen verbal angegriffen hat, weiß ich nicht.”

Diese Emotionalität im Abstiegskampf war letztlich genau das, was den Geißböcken in vielen Spielen zuvor abgegangen war und was Friedhelm Funkel nun in nur wenigen Tagen in die Mannschaft gebracht hat. Zuvor mussten sich die Kölner immer wieder anhören, auf dem Platz zu brav zu sein. Auch Funkel-Vorgänger Markus Gisdol hatte dies immer wieder bemängelt, konnte das Problem jedoch offensichtlich nicht beheben. Gegen RB Leipzig zeigte der FC nun in beeindruckender Art und Weise, worauf es im Abstiegskampf ankommt. Und am Ende konnte sicher auch Ondrej Duda wieder lächeln.

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