Mark Uth könnte in der nächsten Saison wieder das Trikot des 1. FC Köln tragen. (Foto: imago images/Poolfoto)

“Mit Uth relativ weit”: Was macht der FC auf dem Transfermarkt?

Der 1. FC Köln steckt in den personellen Planungen für die kommende Saison. In diesen Prozess soll auch die kurzfristige Ablösung von Horst Heldt als Geschäftsführer Sport keine Verzögerungen bringen. Bislang ist jedoch lediglich die Verpflichtung von Dejan Ljubicic offiziell. Am Montag bezog unter anderem der neue Kaderplaner Jörg Jakobs Stellung zur bevorstehenden Transferperiode sowie den Gerüchten um Timo Hübers und Mark Uth. 

Köln – Schon in der Saison 2012/13 war Jörg Jakobs an vorderster Front beim 1. FC Köln für die Kaderplanung zuständig. Damals waren die Geißböcke nach dem Abstieg in die Zweite Liga in einer ähnlich schwierigen Situation, zwar wirtschaftlich weniger angeschlagen als heute inmitten der Corona-Pandemie, aber mit vergleichbar aufgeblähtem und unausgeglichenem Kader. Nach der vollzogenen Trennung von Sport-Geschäftsführer Horst Heldt kommt auf den 50-jährigen nun erneut eine Herkulesaufgabe zu.

Stehen vor der Glaskugel

“In Anbetracht der Nebengeräusche mit der Pandemie und der unglücklichen Kaderstruktur in Verbindung mit den vielen Leihspielern ist bekannt, dass wir in einer schwierigen Situation stecken”, sagte Jakobs auf der virtuellen Pressekonferenz, die der FC am Montag mit dem Titel “Neuausrichtung Sport” durchführte. Nachdem seit Samstagabend zumindest die Ligazugehörigkeit der Geißböcke feststeht, können die Personalplanungen für die Zweite Liga in der Schublade bleiben. Zwar bedeutet der Klassenerhalt für den FC finanziell einiges an Erleichterung, trotzdem dürfte die Kaderplanung für das neue Trio um Jakobs, Thomas Kessler und Lukas Berg nur unwesentlich leichter werden. “Wir stehen alle ein bisschen vor der Glaskugel und wissen nicht, wie der Sommer aussehen wird”, erklärte Jakobs, der vermutlich bis zum Sommer 2022 die Position des Kaderplaners ausführen wird.

Schon in der vergangenen Saison nahm der Transfermarkt aufgrund der Corona-Pandemie erst gegen Ende hin Fahrt auch. Auch die Kölner bekamen das zu spüren, indem erst kurz vor Schluss mit Hertha BSC ein Abnehmer für Jhon Cordoba gefunden wurde und der FC erst dadurch selbst mit den Verpflichtungen von Sebastian Andersson, Marius Wolf und Ondrej Duda tätig werden konnte. So erwartet man am Geißbockheim auch in diesem Jahr einen ähnlich gemächlichen Start der Käufe und Verkäufe von Spielern. “Es wird ein Markt sein, der erstmal sehr ruhig ist”, erklärte Jakobs. “Es wird auch davon abhängig sein, wann die Engländer aktiv werden und sich in Deutschland bedienen.” Der FC jedoch wird unabhängig des englischen Marktes auf Spielersuche gehen und gleichzeitig die Profis, die keine Perspektive unter Steffen Baumgart haben, von der Gehaltsliste bekommen müssen. “Am Ende soll ein Kader stehen, mit dem man in die Bundesliga gehen kann”, sagte Jakobs.

Neben der Dynamik auf dem Transfermarkt sei dafür allen Voran auch die Idee von Baumgart entscheidend. Der neue FC-Trainer hatte bereits gemeinsam mit Horst Heldt begonnen, den Kader für die kommende Saison zu planen. Nach dem Aus von Heldt beim 1. FC Köln werden diese Planungen jedoch nicht wieder bei Null anfangen müssen. Auch Jakobs und Alexander Wehrle sollen in die bereits geführten Gespräche mit eingebunden gewesen sein. Zudem sprechen die Verantwortlichen bereits seit dem vergangenen Jahr immer wieder von einer “strategischen Kaderplanung”, die über mehrere Jahre die bestehenden Spielerverträge, potentielle Neuzugänge und aufrückende Talente aus dem eigenen Nachwuchs zusammenführt.

Noch keine Annäherung mit Hübers – Uth will nach Köln

Bislang hat der 1. FC Köln für die kommende Saison lediglich Dejan Ljubicic von Rapid Wien ablösefrei unter Vertrag genommen. Weitere – insbesondere ablösefreie – Neuzugänge sollen jedoch in den kommenden Wochen folgen. So steht der Wechsel von Torhüter Marvin Schwäbe vom dänischen Meister Bröndby IF als Ersatz für Ron-Robert Zieler wohl bevor. Auch Timo Hübers, dessen Vertrag bei Hannover 96 ausläuft und den Jakobs gemeinsam mit Jörg Schmadtke bereits in der Saison 2015/16 für die U21 des FC verpflichtet hatte, ist bei den Geißböcken wieder ein Thema. “Einen Vollzug oder eine Anbahnung zu melden, ist aber fern der Realität”, machte der neue Kaderplanung klar, dass die Gespräche offensichtlich noch nicht weit fortgeschritten seien.

Deutlich weiter scheint man derweil mit Mark Uth zu sein. Der Offensivspieler wäre bereits gerne nach seiner erfolgreichen Leihe im Winter 2020 bei seinem Heimatklub in Köln geblieben. Allerdings stellte sich der FC Schalke 04 damals quer und Uth musste in Gelsenkirchen bleiben. Nach dem Abstieg der Königsblauen und dem gleichzeitigen Klassenerhalt der Kölner dürfte eine neuerliche Zusammenarbeit nun aber wieder näher rücken. “Wir waren in den letzten Wochen im engen Austausch mit seinem Berater”, berichtete der noch verbliebene Geschäftsführer Alexander Wehrle am Montag. “Wir sind relativ weit und werden das in den nächsten Tagen nochmal mit Jörg zusammen intensivieren.” Da Uth bei Schalke jedoch auch über einen gültigen Zweitligavertrag verfügt, muss sich der FC auch noch mit den Schalkern einigen. Aufgrund des hohen Gehalts von Mark Uth, dürfte der Absteiger jedoch auf eine Ablösesumme für den Angreifer verzichten. Einen Vollzug melden wollte Wehrle daher am Montag auch noch nicht. “Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich nicht mehr sagen, als dass wir im intensiven Austausch sind und der Spieler Interesse hat, zum 1. FC Köln zu kommen.” Doch es klingt es zumindest so, als könne Mark Uth damit in den nächsten Tagen zum zweiten offizielle Neuzugang der Geißböcke werden.

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