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Kaderanalyse V: Qualitätskontrolle – für alle!

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Vizepräsident Carsten Wettich, Präsident Werner Wolf und Kaderplaner Jörg Jakobs. (Foto: Bucco)

Der 1. FC Köln braucht Transfers, die einerseits kaum etwas kosten dürfen und andererseits sofort sitzen müssen. Die Stärken und Schwächen des aktuellen Kaders hat der GEISSBLOG.KOELN in seiner Kaderanalyse ausführlich beleuchtet und einen Einblick in den Spielstil von Trainer Steffen Baumgart gegeben, woraus sich Profile für potentielle Neuzugänge ergeben. Jetzt kommt es für den FC darauf an, auf dem Transfermarkt keine millionenschweren Fehler mehr zu machen. Die Kaderanalyse – Teil 5. 

Ein Kommentar von Sonja Eich 

Fehler auf dem Transfermarkt passieren. Kein Verein ist der Welt ist davor gefeit. Manchmal entwickeln sich Spieler aus den unterschiedlichsten Gründen anders, als man es erwartet oder erhofft. Doch kaum ein Verein kann es sich aktuell so wenig leisten, auf dem Transfermarkt daneben zu liegen, wie der 1. FC Köln. Auch, weil die Geißböcke in der jüngeren Vergangenheit häufig daneben lagen. Zu häufig.

Finanzen dürfen nicht zum Alibi werden

Dass Armin Veh in seiner Zeit als FC-Sportchef für 18 Spieler über 40 Millionen Euro ausgeben konnte und sich davon nicht einmal jeder Dritte als Bundesliga-tauglich erwies, ist inzwischen bekannt. Auch, dass Horst Heldt in der angespannten Situation des Klubs mit seinen Transfers zu viel Risiko gegangen war und sich verzockt hatte. Mit dem Klassenerhalt im letztmöglichen Moment hat der 1. FC Köln trotzdem die Chance bekommen, es in diesem Sommer besser zu machen. Das ist nun die Aufgabe von Jörg Jakobs. Noch nie waren die finanziellen Möglichkeiten dafür so gering. Doch wenn der FC in der Liga bleiben will, darf dieser Umstand nicht jetzt schon zum Alibi werden.

Kein Berater-Scouting mehr!

Der Spielraum für weitere Fehleinkäufe ist praktisch inexistent. In diesem Sommer muss jeder Transfer sitzen. Die Verträge müssen leistungsbezogener als früher ausgearbeitet werden. Zwar hat das Relegationsspiel in Kiel gezeigt, dass die erste Elf durchaus Bundesliga-Niveau hat. Doch erstens wird der FC nun die zu erwartenden Abgänge adäquat ersetzen, zweitens die Ersatzbank endlich stärken und drittens den Kader am Baumgart-System ausrichten müssen. Um die passenden Spieler dafür zu finden, brauchen die Geißböcke endlich ein vernünftiges Scouting, das die potentiellen Neuzugänge von Kopf bis Fuß durchleuchtet.

Es dürfen weder medizinische Fragezeichen (wie bei Sebastian Andersson) noch charakterliche Zweifel (wie bei Emmanuel Dennis) ignoriert werden. Zudem muss Schluss sein mit dem Berater-Scouting. Ein Spieler darf nicht verpflichtet werden, nur weil er von einer Berateragentur beim 1. FC Köln untergebracht werden soll. Potentielle Neuzugänge müssen – und zwar alle, ungeachtet ihres Namens oder ihrer Vergangenheit – durch eine umfassende Qualitätskontrolle geschickt werden. Das war in den letzten Jahren zu selten der Fall. Die sportliche Leitung muss von den spielerischen Fähigkeiten und die Aufsichtsorgane von den finanziellen Rahmenbedingungen überzeugt sein. Alle müssen sich sicher sein, dass ein Spieler eine sofortige Verstärkung für die Kölner darstellt. Nur dann kann es gelingen, dass die nächste Saison nicht noch einmal derart gezittert werden muss.

Hier geht’s zu den ersten Teilen der Kaderanalyse:
Kaderanalyse I: Der 42-Mann-Kader und die Spielerverträge
Kaderanalyse II: Wer kommt? Wer geht? Wer bleibt? Wer soll weg?
Kaderanalyse III: Baumgart kriegt ein Tempo-Problem beim FC
Kaderanalyse IV: Welche Spieler muss der FC für Baumgart holen?

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