Bright Arrey-Mbi beim FC-Training. (Foto: Bucco)

Bright Arrey-Mbi beim FC-Training. (Foto: Bucco)

Bright Arrey-Mbi: Der FC profitiert, Die FC-Talente lernen

Der 1. FC Köln hat einen 18-Jährigen ohne Kaufoption geliehen und anderen FC-Talenten vor die Nase gesetzt. Sind die Geißböcke etwa jetzt der Ausbildungsverein für den FC Bayern München? Nein, sagt GEISSBLOG-Reporter Marc Merten. Von diesem Deal kann der FC genauso profitieren wie die Talente im Kölner NLZ. Ein Kommentar.

Als der 1. FC Köln im Januar 2020 Elvis Rexhbecaj vom VfL Wolfsburg auslieh, belief sich die Kaufoption auf sieben Millionen Euro. Eine utopische Summe, aber sie stand im Vertrag. Von vorne herein galt als sicher – Pandemie hin oder her – dass der FC diese Summe nicht aufbringen würde. Im Falle der Leihe von Bright Arrey-Mbi gibt es eine solche Klausel gar nicht erst. Der FC hätte sie sich sicher können, am Ende wäre sie aber nur Show gewesen. Die Geißböcke hätten die zehn Millionen Euro plus X eh nicht stemmen können.

Warum also Energie in die Verhandlung von Phantasiesummen stecken, wenn der Deal auch so seinen Zweck erfüllt? Aber welcher ist das, wenn ein 18-Jähriger nun beim FC ausgebildet wird, jedoch ein anderer Klub davon profitiert? Erst einmal ist es ein wichtiges Signal nach außen: Ein Top-Talent des FC Bayern München wechselt zu den Geißböcken, weil es sich hier unter Steffen Baumgart bestmögliche Bedingungen verspricht für den weiteren Weg einer verheißungsvollen Karriere. Viel mehr Lob für den FC gibt es nicht – und eine viel bessere Außenwirkung für künftige, vergleichbare Transfers auch nicht.

Anschauungsunterricht für Smajic und Co.

Dieser Deal stößt womöglich Türen zu weiteren Leihgeschäften aus, die sich für beide Seiten lohnen könnten. Denn: Sollte Arrey-Mbi beim FC durchstarten, würde dies zunächst einmal bedeuten: Die Kölner würden bis Sommer 2023 von den sportlichen Leistungen des Verteidigers profitieren. Es gibt Schlimmeres als ein Leihgeschäft, das sich in Leistung und Ergebnis auszahlt. Sollte sich Arrey-Mbi hingegen nicht durchsetzen, würde es auch niemanden schmerzen, dass der FC keine Kaufoption besitzt. Die fehlende Kaufoption würde also nur dann schmerzen, wenn die Geißböcke zuvor viel Freude an dem Spieler gehabt hätten. Und viel Freude bedeutet gute Leistungen.

Man darf zudem nicht vergessen: Von der Anwesenheit dieses Talents können auch andere FC-Talente profitieren. Rijad Smajic könnte erkennen, wie groß der Unterschied noch ist zu dem ein Jahr älteren Bayern-Talent. Gleiches gilt für die zwei Jahre jüngeren Marlon Monning und Julian Pauli auf derselben Position. Diesem Trio soll perspektivisch die Zukunft bei den Geißböcken gehören. Doch wer glaubt, sie könnten es als 16- oder 17-Jährige schon mit dem 18-Jährigen Arrey-Mbi aufnehmen, der darf gerne mal beim Profi-Training zusehen. Alleine schon der körperliche Unterschied ist gewaltig.

Der Vertrag mit Salih Özcan ist nichts anderes

Insofern bekommt das Trio nun anderthalb Jahre Anschauungsunterricht darin, wohin sich Smajic, Monning und Pauli bis 2023 entwickeln sollten. Gelingt ihnen dies, steht ihnen im Sommer 23 Tür und Tor offen, um Arrey-Mbis Platz im FC-Profikader zu kämpfen. Dieser wiederum hat zusammen mit dem FC bis dahin Zeit, die Leihe bestmöglich zu nutzen. Und sollte die Ehe auf Zeit funktionieren, läge es am Spieler zu entscheiden, ob er seine Zeit bei den Geißböcken fortsetzen möchte oder nicht. Das gilt im Übrigen auch für einen gewissen Salih Özcan. Dessen Vertrag wurde auch nur auf zwei Jahre geschlossen. Sollte er sich gut entwickeln und 2023 zu einem anderen Klub wechseln, stünde der FC ebenfalls mit leeren Händen da. So ist das Geschäft. Aber im Hier und Jetzt beinhaltet dieser Transfer von Bright Arrey-Mbi mehr Chancen als Risiken.

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