Der 1. FC Köln plant die neue Saison. Mit eingebunden sind natürlich auch Assistenzcoach Manfred Schmid und Torwarttrainer Alexander Bade. Beide nehmen Schlüsselpositionen im Stab von Chefcoach Peter Stöger ein. Nun traf sich der GEISSBLOG.KOELN mit beiden zum Doppel-Interview.
Köln – Wie geht der Effzeh in die neue Saison? Sehen wir das 3-4-3 künftig regelmäßig? Wie wichtig ist Timo Horn für die Kölner? Und was passiert, wenn er wechselt? Bekommt Thomas Kessler noch Einsatzminuten in dieser Saison? Schmid und Bade im Gespräch.
GBK: Herr Bade, Sie sind neben Ihrer Funktion als Torwart-Trainer auch der Toptalente-Betreuer beim Effzeh. Was bedeutet das?
ALEXANDER BADE: „Wir haben einen Pool an Talenten, die noch zusätzlich betreut werden. Es geht darum, dass wir aus der Lizenzabteilung einen Blick auf die Jungs haben, damit sie später wirklich mal im Lizenz-Bereich auftauchen. Es geht um eine engere Verzahnung zwischen Nachwuchs und Profis.“
MANFRED SCHMID: „Ab der U15 ist es für uns interessant, die Spieler zu kennen und ihnen Hilfestellungen zu geben. Wenn uns jemand auffällt, sagen wir Alex Bescheid. Wenn er jemanden sieht, gibt er uns seine Einschätzung.“
Man erwartet, dass ein Torhüter technisch fast perfekt ist
Beim AC Mailand wurde zuletzt mit Gianluigi Donnarumma ein 16-jähriger Torhüter die neue Nummer eins. Werden heute Spieler immer jünger zu Profis?
BADE: Wir reden davon, dass es bei den älteren Spielern nicht nach dem Alter, sondern nach der Leistung gehen soll. So ist es bei den jungen Spielern auch. Wenn sie Leistung bringen, spielen sie. Auch, wenn es auf der Torhüterposition eher ungewöhnlich ist. Früher wurde der Faktor Erfahrung noch höher bewertet. Bei Feldspielern ist es einfacher, Erfahrung zu sammeln und mal ein paar Spielminuten reinzuschnuppern. Als Torhüter spielst du entweder 90 Minuten oder gar nicht.
Wie hat sich generell die Torhüter-Rolle auf die Spielidee verändert?
SCHMID: Man erwartet mittlerweile, dass ein Torhüter technisch fast perfekt ist, im Kurzpassspiel, beim ersten Kontakt, bei der Ballmitnahme. Das ist ein Riesen-Unterschied zu früher. Auch das Positionsspiel ist immer wichtiger geworden, je nach dem, wie viel Ballbesitz man hat. Da ist oft der Torhüter das erste Glied in der Mannschaft, der die Bälle verteilt, ein gutes Passspiel und eine gute Übersicht haben muss. Da hat sich sehr viel getan, weil die Mannschaft blindes Vertrauen in ihren Torhüter haben und ihn nicht absichern muss, wenn er den Ball hat. Wenn du höher stehen willst, früher pressen willst, muss der Torhüter einen größeren Raum verteidigen. Dafür ist gutes Timing und ein gutes Gespür wichtig.
BADE: Das Spiel der Torhüter ist komplexer geworden, das Spektrum derjenigen Dinge, die ein Torhüter können muss, extrem viel größer und damit schwieriger.
Weiterlesen: “Timo ist brutal weit” – so plant der Effzeh mit Horn den nächsten Schritt
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!