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Arsenal staunt über die famose Stimmung der FC-Fans

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Europäische Atmosphäre in Müngersdorf. (Foto: imago/VonderLaage)

Die angereisten Fans des FC Arsenal applaudierten. Die Mitarbeiter der Gunners zeigten mit den Fingern auf die Südkurve. Die englischen Presse drückte Verwunderung und Dankbarkeit zugleich aus. Die Fans des 1. FC Köln haben am Donnerstagabend die kölsche Stadionkultur beeindruckend in die Welt getragen.

Köln – Als “COL OF DUTY” (in Anlehnung an das Computerspiel “Call of Duty”) fasste die britische “Sun” am Tag danach den Sieg der Geissböcke aus Cologne gegen Arsenal zusammen: “Bundesliga-Kellerkinder schocken Wengers Männer in der Europa League.” Doch nicht nur die Kölner “basement boys” schockten den AFC. Die Kölner Fans sorgten für Ver- und Bewunderung.

Gänsehaut bis zum Schlusspfiff

Die 45.300 Fans im ausverkauften RheinEnergieStadion schmetterten einmal mehr vor Spielbeginn die FC-Hymne. Und als sie verklungen war, sah man die mitgereisten Fans der Gunners im Gästeblock zu hunderten applaudieren. Beifall für die Heimmannschaft, Respekt für Stimmung. Und auch, wenn die AFC-Fans anschließend – wohl aus sprachlichen Gründen – nicht sofort verstanden, dass eine Schweigeminute für Hans Schäfer anstand, applaudierten sie auch dabei schließlich lang anhaltend mit.

Es kamen rund fünf denkwürdige Minuten nach einer guten halben Stunde. Die Südkurve forderte wie sonst auch die Nordkurve auf sich bereit zu machen. Was folgten, war ein minutenlang anhaltender “Come on, FC”-Wechselgesang zwischen Süden und Norden. Einige der Arsenal-Fans stimmten dann sogar mit ein, allerdings mit “Tottenham’s shit”, ein wenig freundlicher Gruß an den Erzrivalen aus London. Was sich die Anhänger aus dem Süden und Norden über rund fünf Minuten aus voller Kehle zuriefen, war beeindruckend. Mitarbeiter der Gunners saßen auf der Haupttribüne und staunten nicht schlecht, was in Müngersdorf gerade abging. Und das, obwohl die Kölner in dieser Zeit kaum einmal überhaupt in Ballnähe kamen.

Der Enthusiasmus der Fans half uns wach zu bleiben

Der Jubel über das 1:0 durch Sehrou Guirassy, die Ekstase nach dem Schlusspfiff – all das komplettierte einen stimmungsvollen, emotionalen, aufreibenden Abend im RheinEnergieStadion. Die “Sun” wusste nicht recht damit umzugehen. “Köln, Schlusslicht der Bundesliga mit nur zwei Punkten aus zwölf Spielen, feierte nach dem Schlusspfiff ganz so, als ob sie Barcelona bezwungen hätten und nicht Arsenals Reserveteam.” Damit hatte das britische Boulevardblatt zwar recht, ließ aber außer Acht, dass auch die Kölner mit dem letzten Aufgebot ohne neun Profis angetreten war.

Für Arsenal, schon sicherer Sieger der Gruppe H, mochte die Partie gegen den Effzeh nicht viel hergegeben haben. In Bestbesetzung wären die Gunners wohl ein ungleich schwererer Gegner gewesen. Doch das zählte am Donnerstagabend in Müngersdorf nicht. Zumindest nicht für die Kölner. “Das, was die Fans so lautstark sangen, konnte man zwar nur erahnen”, schrieb die “Sun”. “Aber zumindest half ihr Enthusiasmus uns in einer Nacht wach zu bleiben, die uns nicht allzu lange in Erinnerung bleiben wird.” So können sich Fußballwelten unterscheiden. Denn eines dürfte sicher sein: Jeder Fan des 1. FC Köln, der diesen Abend in Müngersdorf miterleben durfte, wird sich noch sehr lange daran zurückerinnern.

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