[nextpage title=”Harte Fan-Kritik am FC-Vorstand”]
Der Südkurve 1. FC Köln e.V. hat den Vorstand des 1. FC Köln scharf attackiert und betont, “keinerlei Vertrauen mehr in die Arbeit” von Werner Spinner, Toni Schumacher und Markus Ritterbach zu haben. Damit bewegen sich die aktive Fanszene und die FC-Führung immer weiter auseinander. In der Mitteilung der Südkurve fehlte dagegen jedes Wort zu den Geschehnissen in Belgrad.
Köln – Werner Spinner hatte es am Montag am Rande der Vorstellung von Sportchef Armin Veh bereits deutlich gemacht: “Im Moment ist die Situation mit der aktiven Fanszene schwierig”, sagte der FC-Präsident. “Die aktive Szene hat sich aus dem Dialogprozess verabschiedet. Wie wir das wieder hinkriegen, ist zur Zeit nicht absehbar.” So sieht es offenbar auch die andere Seite. Die Fans fahren gegen das Präsidium schwere Geschütze auf.
Vollkommen das Augenmaß und den Bezug zur Realität verloren
“Es ist an der Zeit dem amtierenden Vorstand Einhalt zu gebieten”, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung des Südkurve 1. FC Köln e.V.. Die “unwürdige” Art und Weise, mit der Peter Stöger entlassen worden sei, sei der vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung gewesen, die sich in den letzten Monaten abgezeichnet habe. “Wolfgang Overath die Absolution zu erteilen, den aktiven Fans der Südkurve vollends das Misstrauen auszusprechen, das Engagement von aktiven Mitgliedern öffentlich zu diskreditieren und ehrenamtlichen Mitgliedern von Gremien die Verantwortung für eigene Indiskretionen anzulasten sowie die eigene miserable Öffentlichkeitsarbeit, sind eines 1. FC Köln unwürdig”, hieß es weiter.
Das Präsidium habe zudem in Fragen wie einem Stadionneubau und der Kooperation mit dem chinesischen Klub Liaoning FC “vollkommen das Augenmaß und den Bezug zur Realität verloren”. Deshalb habe die aktive Fanszene “keinerlei Vertrauen mehr in die Arbeit dieses Vorstands”. Man erwarte zukünftig eine noch engere Einbindung des Mitgliederrats, der bekanntermaßen im Gemeinsamen Ausschuss sitzt und 2019 dafür zuständig sein wird, das alte Präsidium erneut oder ein neues Präsidium den Mitgliedern zur Wahl zu stellen. Die Fans kündigten an, in den kommenden Wochen im Stadion diesen Unmut in Form von Protesten weiter zu äußern.
Kein Wort zu den Belgrad-Vorfällen
Was in dem Schreiben fehlte, war die Erwähnung oder eine Erklärung zu den Vorfällen beim Auswärtsspiel des Effzeh in der Europa League in Belgrad. Diese hatte Spinner noch am Montag als “nicht akzeptabel” bezeichnet und angekündigt, die zu erwartende Strafe der UEFA für den Klub an die verantwortlichen Fans weiterzugeben. Auch diese Praktik hatten Teile der aktiven Fanszene zuletzt scharf kritisiert. Dazu bezog der Südkurve 1. FC Köln e.V. allerdings keine Stellung.
[nextpage title=”Die Stellungnahme in voller Länge”]
Die Stellungnahme in voller Länge
“Aufgrund der aktuellen Geschehnisse rund um unseren Verein, sehen wir uns in der Pflicht, Stellung zu den Entwicklungen zu beziehen. Wir haben die Arbeit der Gremien und der handelnden Personen in unserem Verein stets kritisch und konstruktiv begleitet. Von diesem Weg werden wir auch zukünftig nicht abweichen und ihn in den nächsten Monaten noch intensivieren.
Nichtsdestotrotz ist es an der Zeit dem amtierenden Vorstand Einhalt zu gebieten. Die unwürdige Art und Weise einen verdienten Trainer wie Peter Stöger zu entlassen, ist der vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung, die sich bereits in den letzten Monaten abzeichnete.
Wolfgang Overath die Absolution zu erteilen, den aktiven Fans der Südkurve vollends das Misstrauen auszusprechen, das Engagement von aktiven Mitgliedern öffentlich zu diskreditieren und ehrenamtlichen Mitgliedern von Gremien die Verantwortung für eigene Indiskretionen anzulasten sowie die eigene miserable Öffentlichkeitsarbeit, sind eines 1. FC Köln unwürdig.
Offensichtlich hat man zudem in wesentlichen Fragen der Zukunftsgestaltung vollkommen das Augenmaß und den Bezug zur Realität verloren. Die inakzeptablen Rechtfertigungen in Bezug auf Kooperationen mit chinesischen Organisationen und die intransparente Vorgehensweise bei den Planungen eines zukünftigen Stadions, sind nur zwei Beispiele einer langen Liste weiterer Verfehlungen.
Wir haben keinerlei Vertrauen mehr in die Arbeit dieses Vorstands und erwarten bei zukünftigen Entscheidungen eine noch engere Einbindung der entsprechenden Gremien wie dem Mitgliederrat. Wir haben und werden diesem Verein auch in schweren Stunden immer die Treue halten, werden aber nicht tatenlos zusehen, wie die aktuelle Entwicklung immer weiter voranschreitet.
Demnach ist es an der Zeit den Unmut über die Zustände in der Führungsetage am Geißbockheim klar – auch im Stadion – zu äußern. Wir freuen uns über jeden FC-Fan, der sich uns auf diesem Weg anschließt.”
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