Markus Gisdol bleibt Trainer des 1. FC Köln – aber nur, wenn er den so wichtigen Abstiegskrimi gegen den 1. FSV Mainz 05 in einer Woche gewinnt. Das hat Sportchef Horst Heldt am Sonntag durchblicken lassen. Nach dem 0:1 (0:0) beim VfL Wolfsburg gehen den Geißböcken immer mehr die Argumente aus, am 51-jährigen festzuhalten. Gerüchte um Thorsten Fink wollte Heldt dagegen nicht kommentieren.
Köln – Während Markus Gisdol am Sonntagmorgen das Training der Ersatzspieler am Geißbockheim leitete, stand Horst Heldt vor den anwesenden Journalisten Rede und Antwort. Der Sportchef machte deutlich, dass man sich von der phasenweise starken Leistung in Wolfsburg nichts kaufen könne. “Wir müssen uns an den Fakten orientieren. Wir haben verloren, und das ist ärgerlich”, sagte der Geschäftsführer Sport. “Wir haben einer Champions-League-Mannschaft mit einer sehr engagierten Leistung Paroli geboten, aber insgesamt müssen wir punkten, und das haben wir nicht.”
Ja, Markus wird gegen Mainz auf der Bank sitzen
Dennoch wird der 1. FC Köln in dieser Woche keine Veränderung auf der Trainerposition vornehmen. Wie Heldt bestätigte, wird Markus Gisdol die Chance bekommen, am nächsten Spieltag das so wichtige Abstiegsendspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 erfolgreich zu gestalten. “Ja, Markus wird gegen Mainz auf der Bank sitzen”, bestätigte Heldt und erklärte: “Es gibt Kriterien, die einen zu einer Entscheidung hinführen. Die Mannschaft hatte in Wolfsburg einen Plan, und den hat sie gut umgesetzt. Sie hat nichts anderes gespielt als das, was sie vorgegeben bekommen hat. Sie hat sich der Situation gestellt und folgt dem Trainer. Daher gibt es keine Notwendigkeit, etwas zu ändern.”
Es ist wichtig, die Bedeutung dieses Spiels klar zu machen
Diese Notwendigkeit dürfte es aber geben, sollte der FC gegen Mainz nicht gewinnen. Denn Heldt machte auch klar: “Wir müssen gegen Mainz drei Punkte holen. Danach sind wir noch nicht gerettet, aber es ist sehr, sehr wichtig dieses Spiel zu gewinnen. Und es ist wichtig, die Bedeutung dieses Spiels klar zu machen.” Klare Worte des Sportchefs, der damit seinem Trainer ein Sieg-Ultimatum für das Duell gegen die Rheinhessen setzte. Gewinnt der FC gegen Mainz, darf Gisdol weitermachen. Fahren die Geißböcke keine drei Punkte ein, ist für den Erfolglos-Trainer der letzten Monate endgültig Schluss.
Dass Heldt dem Trainer dieses Endspiel überhaupt noch gibt, ist aufgrund der Tabellensituation überraschend, war aufgrund der Leistungen in den letzten beiden Spielen allerdings zu erwarten. Gegen Dortmund und Wolfsburg überzeugte der FC phasenweise spielerisch wie selten zuvor in der Saison. Dennoch blieb unter dem Strich erneut nur ein Punkt. Sieben Spiele ist Gisdol nun schon wieder mit den Geißböcken sieglos. Bleibt es auch im achten Spiel in Folge am kommenden Sonntag so, muss der FC-Trainer seinen Hut nehmen. Heldt glaubt jedoch an einen Erfolg gegen den FSV. “Wenn wir so gegen Mainz spielen wie gegen Wolfsburg, werden wir gewinnen”, sagte der Sportchef, formulierte aber auch eine klare Erwartungshaltung an Mannschaft und Trainer: “So werden wir aber auch spielen müssen.”
Thorsten Fink ein Kandidat beim FC?
Was passieren sollte, falls kein Sieg gelingt und Gisdol entlassen wird, wollte Heldt nicht kommentieren. “Wir denken jetzt von Woche zu Woche”, sagte der 51-jährige und wollte Gerüchte zu anderen Trainern nicht bestätigen. Nach einem Bericht des Express hatte der FC zuletzt nicht nur zu Friedhelm Funkel Kontakt aufgenommen, sondern auch zu Thorsten Fink. Der 53-jährige, der als Spieler seine größten Erfolge mit dem FC Bayern München feierte und als Trainer neben dem Hamburger SV auch den FC Basel sowie zuletzt Vissel Kobe mit Lukas Podolski trainierte, wäre allerdings kein Kandidat für eine Lösung ausschließlich bis Saisonende, sondern müsste einen Vertrag über die Saison hinaus erhalten. Eine Variante, die nach GBK-Informationen im Gemeinsamen Ausschuss nur schwerlich eine Mehrheit finden würde. “Ich kommentiere keine Namen. Das halte ich nicht für richtig”, sagte Heldt auf Nachfrage lediglich. In einer Woche wird man mehr wissen.
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