Leonardo Bittencourt hat mit seinem Wechsel zum 1. FC Köln für viel Aufregen gesorgt. In Hannover wusste man weder so genau, warum er die 96er so abrupt verließ, noch, warum die Niedersachsen ihn für 2,2 Mio. Euro gehen ließen. Beim Effzeh hinkt er noch etwas hinterher. Was eigentlich kein Wunder ist, bei den Erwartungen an ihn aber nicht unkompliziert.
Köln – Das Trainingslager in Kitzbühel hat dem 21-Jährigen gut getan. In Sachen Fitness konnte er eine Menge aufholen. Der Laktattest am Mittwoch dürfte aber auch aufgezeigt haben, dass er noch nicht auf dem Level der meisten seiner Teamkameraden ist. Drei Wochen Vorbereitungen fehlten ihm, als er Mitte Juli zu den Geissböcken stieß. Die muss er erst einmal aufholen.
Leos Integration dauert noch an
Schließlich hatte er auch in Hannover noch nicht trainiert, sondern seinen Urlaub nach der U21-EM genossen. Das gilt auch für Milos Jojic, Frederik Sörensen und Dominique Heintz, doch bei Bittencourt merkte man in Kitzbühel die fehlende Fitness noch am deutlichsten. Athletik-Coach Yann-Benjamin Kugel hat daher bereits einen individuellen Trainingsplan für den Offensivspieler erarbeitet, den “Leo” jetzt noch neben den regulären Trainingseinheiten absolviert.
“Die Integration von Leonardo Bittencourt dauert noch an”, sagte daher auch wenig überraschend Jörg Schmadtke am Mittwochabend beim von Ralf Friedrichs moderierten FC-Stammtisch in den Du-Mont-Studios. Der Neue müsse nicht nur fit werden, sondern auch die taktischen Vorgaben, die Peter Stöger von seinen Spielern erwarte, erst einmal lernen umzusetzen.
Der Konkurrenzkampf soll fördernd wirken
Bis zum Bundesliga-Start sind es noch zweieinhalb Wochen, alle Seiten beim FC sind zuversichtlich, Bittencourt bis dahin vollständig in die Mannschaft integriert zu haben. Dennoch ist davon auszugehen, dass der hoch veranlagte Mittelfeldspieler, der mit 17 Jahren als Supertalent zu Borussia Dortmund gewechselt war, im Pokal in Meppen zunächst auf der Bank sitzen wird.
Schließlich herrscht gerade auf Bittencourts Positionen hinter den Angreifern der größte Konkurrenzkampf. Zehn Spieler balgen sich um maximal vier Plätze – da wird es der 21-Jährige zunächst schwer haben, sich aufgrund seines Rückstands in die Startelf zu spielen. Beim Effzeh sieht man dies aber naturgemäß gelassen. “Natürlich wollen wir Konkurrenzkampf, aber ohne, dass der hemmend wirkt”, sagte Schmadtke. “Da wir aber eine gute Truppe haben, glaube ich, dass er fördernd wirkt.”
Das werden die ersten Wochen der in jedem Fall auf den Prüfstand stellen. Denn die hohe Leistungsdichte im Kader dürfte für einige lange Gesichter sorgen.
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