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Stöger: "Ich konnte mir das nicht mehr anschauen"

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Peter Stöger diskutiert mit dem Vierten Offiziellen Tobias Christ. (Foto: JH)

In der ersten Hälfte kam sogar der Punkt, an dem Peter Stöger die Fassung verlor. Als Pawel Olkowski auf Höhe der Mittellinie gefoult wurde – es stand 1:0 für den Effzeh – echauffierte sich die gesamte Ingolstädter Bank, der Pole habe simuliert. Die FC-Profis gingen auf die Provokation ein, ein Tumult an der Seitenlinie entstand. Die beiden Manager Jörg Schmadtke und Thomas Linke sprachen Klartext miteinander. Und auch Peter Stöger stand plötzlich vor der Ingolstädter Bank auf dem Rasen.

Wir waren ständig in Diskussionen über Fehlentscheidungen verwickelt

Aber nicht, um seine Spieler vor den Ingolstädtern zu schützen, wie es im ersten Moment den Eindruck machte. Stöger war sauer – auf seine eigenen Jungs. “Es war zwar viel Bewegung auf der Ingolstädter Bank. Aber das hatte nichts damit zu tun”, erklärte der Österreicher später. “Ich habe mich darüber aufgeregt, dass sich meine Jungs die ganze Zeit damit beschäftigt haben, was mit dem Schiedsrichter ist. Ich bin rübergegangen, weil ich meinen Jungs sagen wollte, dass ich mir das nicht mehr anschauen konnte. Wir waren ständig in Diskussionen über Fehlentscheidungen oder Zweikämpfe verwickelt. Sie sollten sich auf ihr Spiel konzentrieren.”

Die Kölner Bank während des Spiels in Ingolstadt: unzufrieden mit dem Spiel der eigenen Mannschaft (Foto: JH)

Eine klare Warnung an seine Spieler, die sich teils den Schneid hatten abkaufen und sich das Ingolstädter Spiel aufzwingen lassen. Und das, obwohl Stöger in seiner Aufstellung auf bewährte und erfahrene Kräfte zurückgegriffen hatte, die es hätten besser wissen müssen. Doch Jonas Hector stand am Samstag völlig neben sich, Marco Höger (unter der Woche krank) und Matthias Lehmann (erstes Spiel nach vier Monaten) merkte man an, dass sie noch nicht wieder ganz bei Kräften waren. Und auch Dominic Maroh neben Dominique Heintz in der Viererkette konnte nicht so beruhigend einwirken wie erhofft.

Ich muss schauen, wen ich streicheln und wen ich härter anpacken muss

Am Ende hätte der Effzeh das Spiel zwar sogar noch gewinnen und sich damit Selbstvertrauen holen können. Doch Stöger sprach aus, was viele dachten: “So holst du normalerweise gar keinen Punkt. Deshalb bin ich mit dem Punkt zufrieden, aber nicht mit der Art und Weise, wie wir aufgetreten sind.” Was wiederum Folgen haben wird für die kommenden Tage. Der Effzeh-Coach kündigte an, in vielen Gesprächen die Spieler wieder an die vielen positiven Momente der bisherigen Saison zu erinnern, um das Selbstwertgefühl wieder aufzubauen. Andererseits sagte er: “Meine Aufgabe ist jetzt zu schauen, wen ich eher ein bisschen streicheln, wen ich härter anpacken muss oder bei wem wir dafür sorgen müssen, dass es körperlich wieder besser wird.” Das Ziel: Gegen Hertha BSC am kommenden Samstag soll wieder einen andere Kölner Mannschaft auf dem Feld stehen – nicht unbedingt personell, sondern in Sachen Mentalität und Struktur.

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