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Stark abgezogen: Die erste erzieherische Maßnahme?

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Wolfgang Stark diskutiert mit Milos Jojic. (Foto: Mika Volkmann)

Wolfgang Stark wird nun doch nicht als Videoassistent bei der Partie zwischen Hannover 96 und dem 1. FC Köln agieren. Mit Unglaube hatte man beim Effzeh am Donnerstag die Ansetzung jenes Schiedsrichters zur Kenntnis genommen, der noch tags zuvor gegen Eintracht Frankfurt fatal daneben gelegen hatte.

Köln/Frankfurt – Die Deutsche Fußball-Liga machte sich nicht die Mühe, die Änderung der Schiedsrichter-Ansetzung bekannt zu geben. Eher zufällig wurde am Freitag bekannt, dass Wolfgang Stark am Sonntag die Partie zwischen Bayer Leverkusen und dem Hamburger SV aus der Video-Zentrale in Köln-Deutz betreuen würde und eben nicht das Spiel der Geissböcke in Hannover. Das Dokument auf bundesliga.de mit den Schiedsrichter-Ansetzungen wurde lediglich korrigiert.

Kritik am Schiedsrichter-Wesen unerwünscht

Ein Schelm, der Böses dabei denkt: Die Deutsche Fußball-Liga und der Deutsche Fußball-Bund sahen offensichtlich doch noch ein, dass ihre Ansetzung mindestens unüberlegt, unter Umständen gar als erzieherische Maßnahme ausgelegt werden konnte. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass DFL und DFB mit einem Verein bewusst auf Konfrontation gegangen wären, wenn es um Kritik am Schiedsrichter-Wesen geht.

Schon einmal, als die Geissböcke in der Saison 2015/16 über Wochen das Gefühl nicht loswurden, von den Referees benachteiligt zu werden (in diese Zeit fiel das Hand-Tor von Leon Andreasen), ließ der DFB die Kritik des FC unerbittlich an sich abprallen und wies die Verantwortlichen am Geißbockheim in die Schranken. Ein Angebot Jörg Schmadtkes zu einem Runden Tisch wurde zunächst abgelehnt, ehe dieser dann später doch stattfand und man sich über einen gemeinsamen Weg im Dialog verständigte.

Wieder raus aus der Einbahnstraße?

Dieser Dialog schien am Donnerstag wieder in eine Einbahnstraße geraten zu sein. Nach der Partie bei Borussia Dortmund hatte der DFB dem Effzeh inoffiziell mitgeteilt, dass ein Einspruch gegen die Wertung der Partie keine Chance haben werde. Am Mittwoch lag Wolfgang Stark als Videoassistent dann gleich bei drei Elfmeter-Entscheidungen klar daneben. Am Donnerstag folgte zur Überraschung der Kölner die erneute Ansetzungs Starks für das Spiel des FC in Hannover.

Nun die Kehrtwende beim Verband – und die Frage: Richten die Verantwortlichen nun ihr Augenmerk auf die eigentlichen Probleme mit dem Videobeweis? In den ersten Wochen der Bundesliga-Saison wurde klar: Weniger der Videobeweis als solcher ist das Problem, sondern einerseits der Spielraum, der dem Videoassistenten und dem Schiedsrichter gelassen wird. Andererseits scheinen noch nicht alle Referees völlig überzeugt zu sein, dass ihre Autorität durch das Hilfsmittel nur noch gestärkt werden kann, so er denn richtig eingesetzt wird. Gut möglich, dass DFB und DFL nun erstmals eine erzieherische Maßnahmen in die richtige Richtung unternehmen, um ihre Schiedsrichter und den Videobeweis auf Linie zu bringen. Derweil wird Tobias Stieler am Sonntag vor den Bildschirmen sitzen, wenn die Partie des Effzeh bei Hannover 96 von Hauptschiedsrichter Daniel Siebert angepfiffen wird.

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