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Der Wandel des Milos Jojic vom Flop zur Offensiv-Waffe

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Das Tor zum 1:0 - Jojic zieht ab, der Ball prallt vom Innenpfosten ins Tor. (Foto: MV)

Wie schon bei Yuya Osako scheint es Jojic gut zu tun, dass ein Landsmann im Winter wechselte. Als Kazuki Nagasawa den FC im Winter 2015/16 verließ, war Osako gezwungen, sie noch mehr in die Mannschaft zu integrieren und auf Deutsch Anschluss zu finden. Ein halbes Jahr später explodierten die Leistungen des Japaners, und sein aktuelles Fehlen zeigt, wie wichtig der Angreifer inzwischen geworden ist.

Nun hoffen alle in Köln, dass Jojic einen ähnlichen Weg gehen könnte wie Osako. Nachdem Filip Mladenovic im Winter verkauft wurde, dessen charakterliche Eigenschaften für die FC-Bosse nicht in die Mannschaft passten, war Jojic plötzlich wieder mittendrin im Teamgefüge. Hatte er zwischenzeitlich mit seinem Landsmann Mladenovic eine Zweierclique gebildet, war schnell zu spüren, dass der Serbe nun wieder zum Rest dazugehören wollte.

Selbstbewusstsein, Spielpraxis, Rhythmus und Erfolgserlebnisse

Vor allem aber hat sich Jojic körperlich und mental gewandelt. Längst ist der Serbe nicht mehr so unbeweglich, behäbig und mitunter lethargisch wie noch in seinem ersten Jahr. Topfit, austrainiert und mit bemerkenswerter Ausdauer startete er bereits im Sommer in sein zweites Jahr in Köln. Doch es fehlten ihm Selbstbewusstsein, Spielpraxis, Rhythmus und Erfolgserlebnisse. In der Hinrunde gab es nichts von alledem. Das änderte sich erst zum Rückrunden-Auftakt gegen Darmstadt, als Jojic eingewechselt wurde und traf. Seitdem steigerte sich der Mittelfeldspieler kontinuierlich, erst im Training, dann in den Ligaspielen, in denen er plötzlich immer mehr Einsatzzeiten bekam.

“Milos ist sehr fleißig, charakterlich top, musste aber hinten anstehen, als andere einen Tick besser drauf waren”, sagte sein Trainer Peter Stöger. “Jetzt hat er die Gunst der Stunde genutzt, dass wir ein paar Verletzte haben. Er hat sich in die Mannschaft gespielt.” Jojic hat sich belohnt, sich einen Platz erkämpft, den er zuletzt sogar vermehrt im zentralen Mittelfeld auf der Doppel-Sechs als die offensivere Variante neben einem Abräumer fand. Gegen Frankfurt funktionierte er zudem in einem 4-1-4-1 neben Bittencourt auf einer der beiden offensiveren Halbpositionen.

Transfers sind immer kompliziert

Vom Transfer-Flop ist plötzlich keine Rede mehr, auch nicht von einem Abgang im Sommer, der im Winter noch wahrscheinlich schien. “Transfers sind immer kompliziert”, sagte Sportchef Jörg Schmadtke nach der Jojic-Gala gegen Frankfurt. “Es dauert immer Zeit – mal vier Wochen, mal vier Monate, mal vier Jahre. Am Ende ist nur wichtig, dass er seinen Weg gefunden hat.” Das scheint so zu sein. Nun müssen der Effzeh und der Spieler diesen Trend fortsetzen. Dann könnte doch noch erfolgreich zusammenwachsen, was mit so vielen Vorschusslorbeeren im Sommer 2015 seinen Anfang nahm und lange nicht zu funktionieren schien.


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