Auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund wird ein Sprengstoff-Anschlag verübt. Aber für die Verbände und Funktionäre ist klar: Die Spieler halten das aus. Die Partie direkt am nächsten Tag nachzuholen? Kein Problem. Hauptsache, der Zirkus geht weiter. Ein Kommentar.
Die Entscheidung, dass die Dortmunder keine 24 Stunden nach einem Anschlag auf ihr Leben wieder zum Fußballspielen gezwungen werden, zeigt: Die Profis von heute sind für FIFA, UEFA und DFB nur noch moderne Gladiatoren. Sie kämpfen, wenn man es ihnen sagt. Solange sie körperlich fit sind, werden sie in ihre Trikots gesteckt, in die Arenen gescheucht und das Volk jubelt ihnen zu. Panem et circenses – Willkommen in der Welt des Alten Roms.
Egal, wer unter das Rad des Kommerzes gerät
Egal ob in der Bundesliga, im Pokal, auf europäischer oder der Weltbühne. Egal ob Pflichtspiel, Test- oder Freundschaftsspiel, Marketing-Reise oder bei irgendwelchen erfundenen Pseudo-Wettbewerben, die Alibi-Ernsthaftigkeit und Rivalität vortäuschen sollen. Hauptsache, am Ende reckt eine Mannschaft einen mehr oder weniger bedeutungsvollen Pokal in die Höhe (und in die Fernsehkameras) – und im Hintergrund reiben sich die Funktionäre die Hände.
Dass die Spieler von Borussia Dortmund, teilweise noch nicht einmal dem Teenager-Alter entwachsen, nur einen Tag später wieder auf den Fußballplatz gezerrt werden, obwohl sie das Erlebte nicht ansatzweise verarbeitet (oder überhaupt realisiert) haben können, ist ein Skandal. Und dass sich Funktionäre und Verbandsträger auch noch in der Öffentlichkeit hinstellen und davon sprechen, die Spieler müssten “professionell damit umgehen”, dürfte in den Ohren der betroffenen Kicker wie Hohn klingen. Das Einzige, was die Funktionäre interessiert, ist der Fortgang des Spiels und das Drehen an immer größeren Rädern. Egal, wer dabei unter genau diese gerät und liegen bleibt.
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