Gegen den FC Bologna ließ er seinen Gegenspieler noch gewähren, gegen den LASK dagegen war Jhon Cordoba genau da, wo er künftig beim 1. FC Köln sein Werk zumindest defensiv verrichten soll: am ersten Pfosten bei allen ruhenden Bällen rund um den Strafraum der Geissböcke.
Kitzbühel/Köln – Anthony Modeste wird in seinen Leistungen für die Geissböcke meist auf seine 40 Tore in 68 Bundesliga-Spielen reduziert. Doch der Franzose war nicht nur offensiv eine Waffe für den Effzeh. Defensiv war er das Schutzschild bei allen Standardsituationen.
So räumte Modeste beim Effzeh hinten ab
Gerade in der vergangenen Saison 2016/17 hatte der Franzose maßgeblichen Anteil daran, dass Köln nicht mehr länger zu den anfälligsten Mannschaften bei Ecken und Freistößen gehörte. Hatte der Effzeh in den zwei Jahren zuvor noch reihenweise Tore nach ruhenden Bällen kassiert, gehörte das Team von Trainer Peter Stöger im Vorjahr zu den fünf besten Mannschaften, wenn es um das Verteidigen hoher Bälle in den Strafraum ging.
Das lag auch an Modeste, der in der Raumdeckung der Kölner den Abräumer an vorderster Front gab. Stets am ersten Pfosten platziert, war es der Franzose, der mit seiner Kopfballstärke viele Flanken aus der Gefahrenzone beförderte. Stöger wies immer wieder darauf hin, dass Modeste zu jenen Spielern gehöre, der nicht nur offensiv, sondern auch defensiv über ein gutes Verhalten in Luftduellen verfüge. Diese Qualität machte sich Köln zunutze und wurde eine Festung bei Standards.
Defensiv-Stärke muss bestehen bleiben
Nun ist Modeste nicht mehr da. Seine Rolle einnehmen soll Jhon Cordoba. Der Kolumbianer wurde als Königstransfer für das Sturmzentrum verpflichtet. Der Mann mit der Nummer 15 nahm in den bisherigen Testspielen genau jene Rolle bei Standards ein, die Modeste bislang gespielt hatte: am ersten Pfosten als erste Welle gegen die einlaufenden, groß gewachsenen Gegenspieler. Gegen Bologna ließ Cordoba seinen Gegenspieler Petkovic noch ziehen, sodass die Italiener nach einer Ecke treffen konnten. Gegen den LASK dagegen wehrte Cordoba alleine in Hälfte eins drei Ecken per Kopf ab, positionierte sich besser und hatte das nötige Timing, um die Hereingaben zu entschärfen.
Freilich erzielte Cordoba in diesen Partien keine Tore in der Offensive. In diese Rolle, die Modeste so erfolgreich bekleidete wie kein Stürmer beim 1. FC Köln in den vergangenen 20 Jahren, muss der Kolumbianer erst noch hereinwachsen. Defensiv jedoch soll der 24-Jährige schon vom ersten Spieltag an Modeste eins zu eins ersetzen. Sollte der 1. FC Köln es schaffen, auch dank des ehemaligen Mainzers seine Defensivstärke zu bewahren, wäre das Erreichen des neuen Saisonzieles (einstelliger Tabellenplatz) in der neuen Bundesliga-Saison realistisch. Zur Erinnerung: mit 40 (14/15), 44 (15/16) und 43 (16/17) Gegentoren gehörte der Effzeh in den letzten drei Jahren zu den besten Defensiven der Liga. Daran hatte auch Modeste zuletzt einen großen Anteil.
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