Die Derby-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach bedeutet nicht nur für den 1. FC Köln eine Schlappe zum Start in die neue Spielzeit. Auch Peter Stöger muss zum ersten Mal in seiner Amtszeit beim Effzeh eine Auftakt-Niederlage hinnehmen.
Köln – Auch am Tag nach dem Derby ist die Niederlage noch nicht richtig verdaut. Doch Peter Stöger ist nicht geschockt – im Gegenteil: “Wer geglaubt hat, dass wir gleich am ersten Spieltag ein Feuerwerk abbrennen, den hätte ich schon vorher enttäuschen können”, sagte der Österreicher am Montagnachmittag. Der Trainer versucht das Spiel nüchtern zu analysieren.
Mehr Torchancen, als wir jemals gegen Gladbach hatten
“Wir haben gegen Gladbach immer Probleme. Die Kombination mit viel technischer Qualität im Zentrum, Schnelligkeit und sehr gutem Eins-gegen-Eins-Spiel über die Außen. Das ist für uns offensichtlich schwieriger zu verteidigen”, sagte Stöger. “Das, was uns ausgezeichnet hat, war immer eine grundsolide Organisation, viel Arbeit, Geschlossenheit und Intensität in unserem Spiel.” Doch insbesondere die Organisation und Geschlossenheit fehlten gegen Gladbach.
“Das ist das, was wir an den Tag legen müssen. Vieles liegt an uns selbst”, so der Trainer. Doch Peter Stöger hat auch einige “richtig gute Dinge” gesehen. Vor allem die “Kämpfer-Mentalität” hat dem Coach gefallen. Zudem hatte er “das Gefühl, dass wir mehr Torchancen hatten, als wir jemals gegen Gladbach hatten”.
Hätten nach 25 Minuten nach Hause fahren können
Doch auch dem Trainer ist nicht entgangen, dass der Effzeh in der Defensive arge Probleme hatte, insbesondere zu Beginn der Partie: “Wir hätten nach 25 Minuten schon nach Hause fahren können, weil wir das Spiel nicht mehr hätten korrigieren können. Das war allerdings vorheriges Jahr, als wir 2:1 gewonnen haben, genau gleich”, so Stöger.
Dass die Mannschaft und auch der Trainer nun Kritik einstecken müssen, ist für den Österreicher logisch: “Die Bewertung dieses Spiels ist vielleicht ein bisschen negativer als normal, weil es nicht nach zwei Siegen passiert ist und man sagen kann ‘Ja, das ist normal. Das kann passieren.’ Es war am ersten Spieltag. Jetzt stehen wir zum Start mit einer Niederlage da, was wir noch nie hatten.”
Tatsächlich ist es für den Trainer eine Premiere, der seit 2013 immer gut in die Saison startete und nie vor dem vierten Spieltag die ersten Saisonniederlage einstecken musste. Eine ungewohnte Situation also, auch für das Team. Allerdings verbietet sich Stöger jegliche Schwarzmalerei. “Ich versuche das so nüchtern wie möglich darzustellen, was in dieser Stadt und bei diesem Verein nur schwer möglich ist”, sagte Stöger und fügte lachend hinzu: “Aber daran hat sich auch im fünften Jahr nichts geändert.” Am Freitag trifft der Effzeh auf den Hamburger SV.
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