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Kader-Gestaltung: Heldt vor einer großen Aufgabe im Sommer

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Die Mannschaft des 1. FC Köln wird im Sommer ein anderes Gesicht annehmen. (Foto: Bopp)

[nextpage title=”Vertragslaufzeiten machen Umbruch schwierig”]

Auch wenn der 1. FC Köln die Transfers für den kommenden Sommer zunächst hintangestellt hat (mehr dazu hier), ist die Coronavirus-Krise untrennbar mit dem Transfersommer 2020 verbunden. Die Verantwortlichen müssen den Kader für die Saison 2020/21 planen und dabei noch mehr als sonst auf die finanziellen Rahmenbedingungen achten. Der GEISSBLOG.KOELN wirft einen ersten Blick auf den künftigen Kader.

Köln – Auf den ersten Blick droht dem FC ein Mammut-Kader. So werden gerne Kader von weit über 30 Spielern genannt. Und tatsächlich werden die Geissböcke im Sommer 2020 nach Ablauf der aktuellen Saison auf dem Papier erst einmal zwischen 32 und 38 Spieler unter Vertrag haben. Warum diese mögliche Abweichung? Weil drei Kontrakte der FC-Profis im Sommer auslaufen und drei verliehene Spieler Kaufoptionen in ihren Leihverträgen bei ihren aktuellen Klubs haben.

Sportchef Horst Heldt wird also eine Menge Arbeit haben, wenn die Kaderplanung mal so richtig angelaufen ist. Neben dem auslaufenden Kontrakt von Thomas Kessler muss sich Heldt um die beiden Leihspieler Mark Uth und Toni Leistner kümmern. Darüber hinaus kehren zehn (!) Spieler aus ihren Leihen bei anderen Klubs zum FC zurück, und längst wird der 1. FC Köln nicht alle dieser Spieler halten wollen. Aktuell kümmert sich Manfred Schmid um die verliehenen Profis, doch Heldt wird schon bald die Vertragsgespräche führen müssen, egal ob ein Verbleib oder eine Trennung vorgesehen ist. Und da hat Heldts Arbeit in Sachen Neuverpflichtungen noch nicht angefangen. Es könnte also ein langer Transfersommer für die Geissböcke werden – und richtungsweisend, schließlich ist aktuell noch nicht klar, wie die finanzielle Situation des FC nach der Coronakrise aussehen wird. Den Transfers dürfte eine entscheidende Bedeutung für die wirtschaftliche Situation des Klubs zukommen, wenngleich die Laufzeiten der Kontrakte einen Umbruch erst ab 2021 möglich machen.

Vertragslaufzeiten der FC-Profis

Bis 2024

  • Sebastiaan Bornauw

Bis 2023

  • Kingsley Ehizibue
  • Niklas Hauptmann
  • Jonas Hector
  • Timo Horn
  • Jorge Meré
  • Anthony Modeste
  • Kingsley Schindler
  • Ellyes Skhiri
  • Birger Verstraete

Bis 2022

  • Rafael Czichos
  • Dominick Drexler
  • Ismail Jakobs
  • Florian Kainz
  • Julian Krahl
  • Marcel Risse
  • Benno Schmitz
  • Jan Thielmann

Bis 2021

  • Jhon Cordoba
  • Christian Clemens
  • Marco Höger
  • Noah Katterbach
  • Elvis Rexhbecaj
  • Brady Scott
  • Simon Terodde

Bis 2020

  • Thomas Kessler
  • Toni Leistner
  • Mark Uth

Die Leihspieler

  • Jan-Christoph Bartels (Vertrag beim FC bis 2021, Leihvertrag ohne Kaufoption)
  • Yann Aurel Bisseck (bis 2022, ohne Kaufoption)
  • Jannes Horn (bis 2022, mit Kaufoption)
  • Vincent Koziello (bis 2022, ohne Kaufoption)
  • Tomas Ostrak (bis 2022, ohne Kaufoption)
  • Salih Özcan (bis 2021, mit Kaufoption)
  • Joao Queiros (bis 2022, ohne Kaufoption)
  • Louis Schaub (bis 2022, mit Kaufoption)
  • Lasse Sobiech (bis 2022, ohne Kaufoption)
  • Frederik Sörensen (bis 2021, ohne Kaufoption)

[nextpage title=”Vom Gerücht bis zu den Wechselkandidaten”]

Die auslaufenden Verträge

Der Vertrag von Thomas Kessler läuft Ende Juni aus und aktuell sieht es eher danach aus, als ob der 34-Jährige in der kommenden Saison nicht mehr die Nummer zwei der Geissböcke sein wird. Ob er als Nummer drei weitermacht oder seine Schuhe an den Nagel hängt, ist offen. Klar ist, dass ihm die Tür in die Geschäftsstelle und damit in eine Karriere nach der Karriere beim FC weit offen steht. Mark Uth dagegen wäre ein wichtiger Stützpfeiler, würde der vom FC Schalke 04 ausgeliehene Angreifer in Köln bleiben. Die Rahmenbedingungen werden dies überaus schwierig machen (mehr dazu hier), doch der FC wird alles unternehmen, den Leihspieler über die Saison hinaus an den Klub zu binden. Offen ist dagegen, ob Toni Leistner in den Planungen der Kölner eine Rolle spielt. Das gilt jedoch generell für die Innenverteidigung, in der es im Sommer ein Überangebot geben könnte (mehr dazu hier). Der FC besitzt eine Kaufoption für Leistner, doch die finanzielle Situation des Klubs wird hier eine wichtige Rolle spielen.

Die Achse

Kein Geheimnis ist, dass der FC in der kommenden Saison am liebsten auf eine zentrale Achse aus folgenden Spielern setzen würde: Timo Horn, Sebastiaan Bornauw, Ellyes Skhiri, Jonas Hector, Mark Uth und Jhon Cordoba. Von hinten bis vorne – der Effzeh hätte so auf allen zentralen Positionen Leistungsträger, die man entweder schon lange gebunden hat oder lange binden will. Unter Markus Gisdol hat sich dieses Sextett gefunden und entscheidend zur Wende beigetragen.

Die Emporkömmlinge

Zu diesem Sextett gehören die drei Aufsteiger der Saison: Noah Katterbach, Ismail Jakobs und Jan Thielmann. Bei Katterbach scheint die Vertragsverlängerung nur noch Formsache zu sein, Jakobs und Thielmann haben bis 2022 verlängert und sollen noch weitaus längere Verträge erhalten, sobald der FC durch die Krise gekommen und in der nächsten Saison angekommen ist. Ihnen soll die Zukunft beim FC gehören.

Das Team

Um das Gerüst herum will Horst Heldt ein stabiles Team aufbauen, das den Namen auch verdient hat. Kingsley Ehizibue und Rafael Czichos waren zuletzt unter Gisdol bereits ebenfalls wichtige Leistungsträger. Das Duo könnte also auch zum Gerüst zählen, doch Letzterer muss erst einmal gesund werden und Easy soll sich weiter stabilisieren. Die Verpflichtung von Elvis Rexhbecaj hat sich bereits ausgezahlt, dazu haben Florian Kainz und Benno Schmitz unter Gisdol zu einem neuen Niveau gefunden, das sie in den kommenden Monaten bestätigen wollen. Dominick Drexler war zuletzt zwar nur noch Ersatz, gehörte aber zu jenen Spielern, denen Gisdol im Moment der Wende vertraute.

Lob bekamen zuletzt zwar auch Marcel Risse, Marco Höger und Anthony Modeste, doch eher für ihre mannschaftsdienlichen Rollen im Hintergrund als auf dem Platz. Sie verfügen über teure und teils noch längerfristige Verträge. Auf Modeste ruhen noch immer sehr viele Hoffnungen. Risse und Höger hingegen nehmen sportlich nur noch eine untergeordnete Rolle im Kader ein. Christian Clemens steht derweil nach seiner schweren Knieverletzung erst wieder am Anfang seiner Rückkehr. Wie stark er zurückkehren wird, ist gänzlich offen.

Der nächste Generation

Mit diesen 18 Spielern plus womöglich Mark Uth wird der FC also in die neue Saison gehen, außer es passieren unerwartete Dinge auf dem Transfermarkt oder in den Vertragsgesprächen. Offen ist, mit welcher Anzahl an Nachwuchsspielern Heldt und Gisdol in die neue Saison gehen wollen. An Auswahl mangelt es ihnen aufgrund der starken Nachwuchsarbeit der letzten Jahre nicht. Robert Voloder, Sava Cestic und Tim Lemperle haben sich bereits zeigen dürfen. Auch Marvin Obuz oder Philipp Wydra, Mathias Olesen oder Erkan Akalp, Elias Oubella oder Jens Castrop, Meiko Sponsel oder Jae-hwan Hwang stehen perspektivisch auf dem Zettel. Doch ihre Einbindung wird eher perspektivisch und sukzessive geschehen. Zwar muss Heldt auch mit einigen von ihnen die Verträge erst noch verlängern (Obuz und Voloder), doch beim FC ist man zuversichtlich, dass man den Spielern eine Perspektive aufzeigen und sie schrittweise bei den Profis einbauen kann.

Die Wechselkandidaten

Im aktuellen Kader gibt es mehreren Kandidaten für einen möglichen Transfer im Sommer. Da wären zunächst einmal die beiden Torhüter Julian Krahl und Brady Scott. Sollte der FC für Kessler eine neue externe Nummer zwei verpflichten, würde eines der beiden Torhüter-Talente mit Sicherheit verliehen werden. Ähnlich wie bei Jan-Christoph Bartels, der vor der Saison nach Wiesbaden verliehen wurde und der im Sommer ebenfalls wieder beim FC unter Vertrag stehen wird. Ein junges Nachwuchs-Keeper-Trio also, von dem wohl nur einer, maximal zwei beim FC bleiben werden.

Klar ist, dass Niklas Hauptmann im Sommer wieder einen neuen Verein suchen wird. Der Mittelfeldspieler hätte bereits im Winter gehen können, fand aber keinen Klub. Seine Position dürfte sich in den kommenden Monaten kaum mehr verbessern, sodass ein Abschied im Sommer die logische Folge sein dürfte. Darüber hinaus steht ein Quartett im Blickpunkt, das den Klub nicht zwingend verlassen müsste, aber womöglich nach einer Veränderung streben wird. Allen voran können Jorge Meré und Birger Verstraete nicht mit ihrer Situation zufrieden sein. Um Meré ranken sich schon lange Gerüchte (mehr dazu hier), und dass Verstraete unter Gisdol keine Rolle spielt, hat nach Aussage des Spielers keine gesundheitlichen Gründe mehr. Der Belgier fühlt sich offensichtlich nicht geschätzt und hätte wohl keine Probleme einen neuen Klub zu finden. Kingsley Schindler wurde unter Gisdol derweil zum Rechtsverteidiger-Backup, weil er vorne rechts keine Einsatzchancen mehr hat. Doch auch rechts hinten wäre er wohl nur eine Notlösung, und so dürfte es im Sommer zu einem Gespräch mit Heldt und Gisdol kommen, ob man überhaupt noch mit dem Rechtsaußen plant. Ein ähnliches Gespräch dürfte Simon Terodde suchen. Mit drei Mittelstürmern hat der FC eigentlich einen zu viel im Kader. Modeste besitzt einen Rentenvertrag, Terodde steht noch bis 2021 unter Vertrag, Cordoba ist die Nummer eins und soll verlängern. Ein Wechsel wäre daher vorstellbar, sodass das genannte Quintett aus Feldspielern den FC mit potentiellen Wechseln finanzielle Spielräume schaffen könnte. Doch ihre Marktwerte sind nicht nur aufgrund der Coronavirus-Krise eher gefallen.

Die Verliehenen

Zehn verliehene Spieler könnten zum FC zurückkehren. Neben dem Torhüter Bartels (siehe oben) sind dies die Innenverteidiger Yann Aurel Bisseck, Joao Queiros, Lasse Sobiech und Frederik Sörensen, der Linksverteidiger Jannes Horn sowie die Mittelfeldspieler Vincent Koziello, Tomas Ostrak, Salih Özcan und Louis Schaub. Es ist kein Geheimnis, dass der FC mit Bisseck und Ostrak zwei Talente halten und weiter fördern möchte – ob bei der U21, den Profis oder mit einer erneuten Leihe, wird im Sommer besprochen. Auch Sörensen und Özcan würde man gerne zurückholen. Beide wurden jedoch im letzten Sommer vom Hof gejagt und müssten erst einmal wieder überredet werden unter der neuen sportlichen Führung eine neue Chance zu suchen. Sörensen hat noch ein Jahr Vertrag, Özcan könnte von Holstein Kiel mittels Ausstiegsklausel gehalten werden. Klar ist dagegen: Horn, Koziello, Queiros und Sobiech haben keine Zukunft mehr beim FC. Gültige Verträge haben sie aber dennoch. Man müsste hier also eine Lösung finden.

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