Roland Gerber trifft gegen Pauli zur Führung für den Effzeh. (Foto: imago/Horstmüller)

Vier Tore auf dem Weg zur Herbstmeisterschaft

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Vor 40 Jahren nahm der 1. FC Köln den weiten Anlauf, um die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte zu spielen. Die Saison 1977/78 mit dem Double-Gewinn aus Meisterschaft und DFB-Pokal ist für viele FC-Fans unvergessen. Der GEISSBLOG.KOELN lässt die gesamte Spielzeit in einer Serie aufleben.

Köln – Durch die deutliche Niederlage beim VfB Stuttgart hat der 1. FC Köln sein Punktepolster auf Verfolger Gladbach eingebüßt. Die Herbstmeisterschaft kann der Effzeh allerdings aus eigener Kraft erreichen, dafür braucht es jedoch einen Sieg gegen den Aufsteiger FC St. Pauli – und die abstiegsbedrohten Hamburger stemmen sich mit aller Macht gegen einen Erfolg der Kölner.

Köln will Wiedergutmachung, Pauli braucht Punkte

St. Pauli reiste als 17. der Tabelle in die Domstadt. Beim Klassenprimus wollte die Mannschaft von Trainer Diethelm Ferner keinesfalls unter die Räder kommen. Zumal die Tabellensituation durchaus bedrohlich war. Auf der anderen Seite war der Effzeh darum bemüht, sich nach der schwachen Partie in Stuttgart von einer besseren Seite zu Zeigen. Auch FC-Coach Hennes Weisweiler wollte seine Fehler wiedergutmachen.

Beim FC durfte der japanische Neuzugang Yasuhiko Okudera zum ersten Mal von Beginn an auflaufen. Und er sollte seine Aufstellung mit einer ordentlichen Leistung zurückzahlen. Rund 15.000 Zuschauer fanden sich am 17. Spieltag im Müngersdorfer Stadion ein, um den Tabellenführer bei der “Mission Herbstmeisterschaft” zu unterstützen.

St. Pauli macht dem Effzeh das Leben schwer

Zu Beginn der Partie macht Pauli deutlich, dass man sich dem haushohen Favorit nicht einfach so ergeben will. Im Gegenteil. Mit einem kämpferischen Auftreten macht es der Aufsteiger den Geissböcken schwer. So entwickelt sich eine ausgeglichene erste Halbzeit. Der Effzeh kann sich zur Pause bei Keeper Toni Schumacher bedanken, dass Köln kein frühes Gegentor kassierte. Immer wieder muss der “Tünn” eingreifen, um sein Team von einem Rückstand zu bewahren. Kurz vor dem Pausenpfiff macht der Effzeh dann aber Ernst.

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Die Freude bleibt nur kurz

In der 35. Minute ist es FC-Libero Roland Gerber, der die Domstädter in Führung bringt – wenn auch etwas glücklich. Doch nur wenige Minuten später gelingt St. Pauli bereits der Ausgleich. Wieder ist es Gerber, dieses Mal aber Franz, dem der wichtige Treffer kurz vor der Pause gelingt. Sichtlich angefressen gehen die Kölner zur Halbzeit in die Kabine. Sie wissen: Da muss mehr kommen.

Weisweiler reagiert. Wie gegen Stuttgart nimmt der Trainer Heinz Simmet vom Feld und bringt dafür Bernd Cullmann. Und wie gegen den VfB erweist sich dieser Wechsel als Glücksgriff. Cullmann bringt Schwung in die Partie. Dennoch dauert es bis zur 72. Minute, ehe Kapitän Heinz Flohe der Treffer zum 2:1 gelingt. Eine sehenswerte Kombination mit Dieter Müller war dem Treffer vorausgegangen.

Die Führung gibt Köln Auftrieb

Mit der Führung im Rücken spielt der Effzeh endlich mutiger. In der 83. Minute markierte Herbert Neumann das vorentscheidende 3:1, nachdem Okudera den Mittelfeldspieler vorbildlich bedient hatte. Kurz vor dem Schlusspfiff reiht sich auch Angreifer Dieter Müller in die Torschützenliste ein. Sein Treffer zum 4:1 besiegelt nicht nur den Endstand, es ist auch bereits sein 18. Saisontor.

Nach dem Sieg ist die Freude bei den Kölnern groß. Nach einem turbulenten Saisonbeginn, konnte der Effzeh die herausragenden Leistungen der vergangen Wochen mit der Herbstmeisterschaft krönen. Beim traditionellen Abendessen am Geißbockheim macht Präsident Peter Weiand allerdings wenig Aufheben um diesen Erfolg. Denn alle wissen: Es ist erst die halbe Miete. Und das 4:1 gegen Pauli war am Ende zwar vom Ergebnis her deutlich, vom Spielverlauf allerdings keineswegs.

Keine Zeit sich auszuruhen

Für den Effzeh geht es ohne Pause weiter. Schon eine Woche später steht der 18. Spieltag an, und somit der Auftakt zur Rückrunde. Dabei bekommen es die Kölner in einem umkämpften Derby mit Fortuna Düsseldorf zu tun. Doch davon erzählt die nächste Episode der Double-Serie beim GEISSBLOG.KOELN. Sie erscheint am 10. Dezember 2017.


Ab sofort berichtet der GEISSBLOG.KOELN chronologisch zu allen Spieltagen der Saison 1977/78 über die damaligen Spiele und Geschehnisse rund um den Effzeh. Die Serie entsteht in Kooperation mit der “Edition Steffan” und dem Buch “Das Double”.

Teil 1: Müllers Rekord! Wie die Double-Saison ihren Anfang nahm
Teil 2: Auch die Bayern bezwungen! Köln stürmt auf Platz eins
Teil 3: Paradox! Kantersieg als Start in die Krise
Teil 4: Der September-Blues beginnt im Saarland
Teil 5: Wie Tabellenführer Schalke den FC in die Krise stürzt
Teil 6: Auch beim HSV gelingt die Trendwende nicht
Teil 7: Der BVB als Aufbauhelfer – doch Weisweilers Aus droht
Teil 8: In Gladbach platzt der Knoten
Teil 9: Köln klettert und ein Japaner überrascht
Teil 10: Wie der Tünn den FC im Spiel hielt
Teil 11: Wie Heinz Flohe die Löwen schwindelig spielt
Teil 12: Flohes Traumtor reicht nicht zum Sieg
Teil 13: Weisweiler und Schiedsrichter mit Fehlern – Köln wankt

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