[nextpage title=”Der Streit um Müller droht zu eskalieren”]
Vor 40 Jahren nahm der 1. FC Köln den weiten Anlauf, um die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte zu spielen. Die Saison 1977/78 mit dem Double-Gewinn aus Meisterschaft und DFB-Pokal ist für viele FC-Fans unvergessen. Der GEISSBLOG.KOELN lässt die gesamte Spielzeit in einer Serie aufleben.
Köln – Die Feiertage sind vorüber. Es war eine kurze Verschnaufpause. Vor dem ersten Bundesligaspiel des Jahres gegen Werder Bremen geht der 1. FC Köln auf eine Israel-Reise. Doch das 0:0 gegen die israelische Nationalmannschaft ist nicht unbedingt ein Mutmacher. Zudem koketiert Dieter Müller mit einem Wechsel. Es brodelt in der Domstadt.
Wie ein Gerücht das Fass fast zum Überlaufen bringt
Kurz vor der Partie in Bremen kommt es zu einem verbalen Scharmützel zwischen Trainer Hennes Weisweiler und Dieter Müller. Die Ursache der ganzen Aufregung ist das angebliche Interesse von Eintracht Frankfurt an dem Stürmer. Mit 18 Toren steht Müller zwar an der Spitze der Torjägerliste, doch er befindet sich in einer persönlichen Krise. Auch deswegen reagiert Weisweiler gereizt auf die Gerüchte.
“Na und? Dann geht es eben ohne Müller weiter”, antwortet der Trainer in einem Interview auf die Frage, wie sehr ein Abgang des Torjägers die Mannschaft treffen würde. Daraufhin schaltet sich auch Gladbach in den Poker ein. Und Müller? Der will mit Toren auf Weisweilers Kritik reagieren: “Zwei, drei Tore in Bremen wären die beste Medizin.”
Bremen dominiert – Schumacher überragt
Im Weserstadion kommt es zu einem Wiedersehen mit Jürgen Glowacz. Angeführt von dem ehemaligen Kölner zeigt Werder eine gute Leistung. Die Hausherren bestimmen das Spielgeschehen nach Belieben. Mehrfach bewahrt FC-Schlussmann Toni Schumacher seine Mannschaft vor dem Rückstand – bis zur zwölften Minute.
Eine scharfe Flanke von Hartmut Konschal kann der “Tünn” zwar noch parieren, doch seine Faustabwehr ist zu kurz. Norbert Siegmann steht völlig frei und schiebt zur Führung ein. Der Schiedsrichter aber gibt das Tor nicht. Eine Abseitsposition des Bremers rettet den Effzeh und wird so zum Weckruf.
[nextpage title=”Köln wacht endlich auf”]
Köln wird endlich besser
Werder muss in der zweiten Hälfte dem hohen Tempo des ersten Durchgangs Tribut zollen. Das Heimteam wird zunehmend müde, während der Effzeh mittlerweile sicherer steht und geschickt verteidigt. Köln bekommt Oberwasser und erspielt sich gute Chancen. In der 49. Minute ist es dann soweit.
Nach einer schönen Kombination zwischen Heinz Flohe und Yasuhiko Okudera zieht der Japaner ab. Bremens Schlussmann Dieter Burdenski lässt abprallen, Flohe reagiert am schnellsten und donnert den Ball zum 1:0 in die Maschen. Und die Geissböcke wollen mehr.
Mit der nötigen Routine
In der 58. Minute ist erneut “Flocke” entscheidend am nächsten Treffer beteiligt. Der Kapitän bringt den Ball hoch in Bremens Strafraum, Herbert Neumann köpf Norbert Siegmann an und von da springt der Ball ins Tor. Mit dem 2:0 ist die Entscheidung gefallen. Der Effzeh bringt die Führung routiniert über die 90 Minuten und fährt die ersten drei Punkte des neuen Jahres ein.
Es war ein glücklicher Sieg und doch war es eben eines dieser Spiele, die eine Mannschaft gewinnen muss, will sie am Ende die Meisterschale in den Händen halten. Weisweiler formuliert es etwas optimistischer: “Es war eines unserer besten Auswärtsspiele, nur in Gladbach spielten wir gegen einen stärkeren Gegner noch besser.”
Der Verfolger schwächelt
Der Effzeh hat seine Pflicht gegen Bremen erfüllt. Durch die überraschende Niederlage von Verfolger Gladbach gegen Bochum ist der Vorsprung auf vier Zähler gewachsen. Im nächsten Spiel gegen den FC Bayern gilt es, diesen zu verteidigen. Es wird eine weitere Hürde auf dem Weg zur Meisterschaft. Doch davon erzählt die nächste Episode der Double-Serie beim GEISSBLOG.KOELN. Sie erscheint am 14. Januar 2018.
Ab sofort berichtet der GEISSBLOG.KOELN chronologisch zu allen Spieltagen der Saison 1977/78 über die damaligen Spiele und Geschehnisse rund um den Effzeh. Die Serie entsteht in Kooperation mit der “Edition Steffan” und dem Buch “Das Double”.
Teil 1: Müllers Rekord! Wie die Double-Saison ihren Anfang nahm
Teil 2: Auch die Bayern bezwungen! Köln stürmt auf Platz eins
Teil 3: Paradox! Kantersieg als Start in die Krise
Teil 4: Der September-Blues beginnt im Saarland
Teil 5: Wie Tabellenführer Schalke den FC in die Krise stürzt
Teil 6: Auch beim HSV gelingt die Trendwende nicht
Teil 7: Der BVB als Aufbauhelfer – doch Weisweilers Aus droht
Teil 8: In Gladbach platzt der Knoten
Teil 9: Köln klettert und ein Japaner überrascht
Teil 10: Wie der Tünn den FC im Spiel hielt
Teil 11: Wie Heinz Flohe die Löwen schwindelig spielt
Teil 12: Flohes Traumtor reicht nicht zum Sieg
Teil 13: Weisweiler und Schiedsrichter mit Fehlern – Köln wankt
Teil 14: Effzeh fährt die Herbstmeisterschaft ein
Teil 15: Im Stile eines Spitzenteams – Weisweiler verlängert
Teil 16: Kopfschmerzen über den Winter trüben Double-Hoffnung
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