Gerd Strack trifft per Kopf zum 4:0 gegen den HSV. (Foto: imago/Kicker/Eissner)

Der Effzeh demütigt den Hamburger SV im Schnee

[nextpage title=”Der HSV mit Greenhorn Netzer im Tief”]

Vor 40 Jahren nahm der 1. FC Köln den weiten Anlauf, um die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte zu spielen. Die Saison 1977/78 mit dem Double-Gewinn aus Meisterschaft und DFB-Pokal ist für viele FC-Fans unvergessen. Der GEISSBLOG.KOELN lässt die gesamte Spielzeit in einer Serie aufleben.

Köln – Nach der verdienten Niederlage gegen den FC Schalke 04 ist der 1. FC Köln zwar noch Tabellenführer, aber der Vorsprung beträgt nur noch zwei Zähler. Am 25. Spieltag geht es gegen den Hamburger SV. Das Hinspiel an der Alster hat der Effzeh mit 0:1 verloren – die Elf von Hennes Weisweiler ist daher besonders motiviert.

Hinter den Erwartungen zurück

Beim HSV hat man sich die Saison unterdessen ganz anders vorgestellt. Als Titelträger des Europapokals der Pokalsieger starteten die Hanseaten ambitioniert in die Liga, doch besonders gut lief es nicht. Erst musste Trainer Rudi Gutendorf gehen, dann warf auch noch Manager Dr. Peter Kohn das Handtuch. Mit Günter Netzer übernahm ein Greenhorn das Kommando.

Doch auch die prominente Neubesetzung des Managers brachte zunächst keine Besserung. Der HSV war weiter auf der Suche nach konstant guten Leistungen. Im verschneiten Köln – wo der Winter noch einmal zurückgekehrt war – sollten die Hamburger aber nicht fündig werden.

Köln hat alles im Griff

Denn vom ersten Moment des Spiels ist der 1. FC Köln die bestimmende und auch die bessere Mannschaft. Schon nach acht Minuten geht der Effzeh durch einen Treffer von Roger van Gool in Führung. Der Rechtsaußen schiebt aus elf Metern zum 1:0 ein. In der ersten Halbzeit geht es nur in eine Richtung, doch das Spiel sollte erst im zweiten Durchgang so richtig an Fahrt aufnehmen.

[nextpage title=”Es geht Schlag auf Schlag”]

Im zweiten Durchgang bricht der Damm

In der 49. Minute erhöht Herbert Neumann auf ein längst überfälliges 2:0. Das 3:0 erzielt Kapitän Heinz Flohe, indem er eine hohe Flanke volley ins Hamburger Tor hämmert. Das Spiel ist längst entschieden, doch es geht weiter Schlag auf Schlag.

Erst ist es Gerd Strack, der nach einer Ecke zum 4:0 trifft. Der Hamburger Anschlusstreffer durch Georg Volkert in der 59. Minute ist lediglich Ergebniskosmetik. Weiterhin spielt nur der 1. FC Köln. Van Gool trifft mit seinem zweiten Treffer zum 5:1, und kurz vor Schluss zimmert Harald Konopka einen Weitschuss zum 6:1-Endstand in die Hamburger Maschen. Einzig Dieter Müller, der mehrere hochkarätige Torchancen auslässt, ist an diesem Tag vom Pech verfolgt.

Nur so können wir Meister werden

Dennoch ist klar: Die Hamburger hatten gegen diesen Effzeh nicht den Hauch einer Chance. Köln sprühte nur so vor Spielfreude und überrannte den HSV im zweiten Durchgang. Nicht nur die Revanche für die Hinspiel-Niederlage ist geglückt, auch im Meisterschaftsrennen ist der Sieg ungemein wichtig.

Weisweiler fasst es folgendermaßen zusammen: “Die Mannschaft hat jetzt erkannt, dass sie richtig kämpfen muss – auch auswärts. Nur so können wir Meister werden. Den Beweis dafür wird sie schon am Samstag in Dortmund antreten.”

In Dortmund nachlegen

Wie viel der Sieg gegen den HSV tatsächlich Wert ist, wird sich erst beim BVB zeigen. Denn mit einer weiteren Auswärtspleite würde Köln nicht nur endgültig seinen Vorsprung einbüßen, sondern auch ein falsches Signal an die Konkurrenz senden. Doch davon erzählt die nächste Episode der Double-Serie beim GEISSBLOG.KOELN. Sie erscheint am 18. Februar 2018.


Ab sofort berichtet der GEISSBLOG.KOELN chronologisch zu allen Spieltagen der Saison 1977/78 über die damaligen Spiele und Geschehnisse rund um den Effzeh. Die Serie entsteht in Kooperation mit der “Edition Steffan” und dem Buch “Das Double”.

Teil 1: Müllers Rekord! Wie die Double-Saison ihren Anfang nahm
Teil 2: Auch die Bayern bezwungen! Köln stürmt auf Platz eins
Teil 3: Paradox! Kantersieg als Start in die Krise
Teil 4: Der September-Blues beginnt im Saarland
Teil 5: Wie Tabellenführer Schalke den FC in die Krise stürzt
Teil 6: Auch beim HSV gelingt die Trendwende nicht
Teil 7: Der BVB als Aufbauhelfer – doch Weisweilers Aus droht
Teil 8: In Gladbach platzt der Knoten
Teil 9: Köln klettert und ein Japaner überrascht
Teil 10: Wie der Tünn den FC im Spiel hielt
Teil 11: Wie Heinz Flohe die Löwen schwindelig spielt
Teil 12: Flohes Traumtor reicht nicht zum Sieg
Teil 13: Weisweiler und Schiedsrichter mit Fehlern – Köln wankt
Teil 14: Effzeh fährt die Herbstmeisterschaft ein
Teil 15: Im Stile eines Spitzenteams – Weisweiler verlängert
Teil 16: Kopfschmerzen über den Winter trüben Double-Hoffnung
Teil 17: Zitternd aus der Winterpause und Zoff um Torjäger Müller
Teil 18: Tünn sei dank gegen den FC Bayern
Teil 19: So feierte Heinz Flohe seinen 30. Geburtstag
Teil 20: Schalke macht die Meisterschaft wieder spannend

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