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Achterbahnfahrt der Gefühle: Zitterpartie gegen den VfB

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[nextpage title=”Ein offener Schlagabtausch”]

Vor 40 Jahren nahm der 1. FC Köln den weiten Anlauf, um die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte zu spielen. Die Saison 1977/78 mit dem Double-Gewinn aus Meisterschaft und DFB-Pokal ist für viele FC-Fans unvergessen. Der GEISSBLOG.KOELN lässt die gesamte Spielzeit in einer Serie aufleben.

Köln – Der 1. FC Köln hat es tatsächlich geschafft. Gegen den Rivalen Fortuna Düsseldorf hat die Mannschaft von Trainer Hennes Weisweiler den DFB-Pokal gewonnen – zum zweiten Mal in Folge. Doch in der Meisterschaft ist noch alles offen. Es kommt zum Showdown. Am vorletzten Spieltag empfängt der Effzeh den VfB Stuttgart. Und im Hinspiel waren die Kölner klar unterlegen.

Stuttgart mit starker Saison

Der VfB hat bislang eine beeindruckende Saison gespielt. Als Aufsteiger rangieren die Schwaben aktuell auf dem vierten Platz in der Tabelle und wollen ins internationale Geschäft. Das Hinspiel verloren die Domstädter deutlich mit 0:3. Der 1. FC Köln ist also gewarnt – und muss im Kampf um die Meisterschaft unbedingt gewinnen.

Es ist ein warmer Frühlingstag. 60.000 Zuschauer strömen am 22. April nach Müngersdorf. Das Stadion ist bis auf den letzten Platz ausverkauft. Nach dem Triumph im Pokal wollen die Kölner Zuschauer den Effzeh auf dem Weg zum zweiten Titel anfeuern. Und sie wollen Spannung. Und sie sollen sie bekommen.

Ein offener Schlagabtausch

Hennes Weisweiler stellt sein Team offensiv auf. Der Trainer will, dass seine Mannschaft von Anfang an das Heft des Handelns übernimmt. Und der Effzeh bekommt auch gleich die erste Chance. Ein schnell ausgeführter Freistoß von Harald Konopka landet auf dem Kopf von Gerd Strack. Der gute Kopfball zwingt VfB-Schlussmann Helmut Roleder zu einer noch besseren Parade. Es geht hoch her. Und Stuttgart antwortet prompt.

[nextpage title=”Zittern im Fernduell mit Gladbach”]

Köln auf Meisterkurs

In der 3. Minute zieht Stuttgarts Ohlicher aus elf Metern ab und zwingt Toni Schumacher zu einer Glanzparade. Die ersten Minuten entsprechen dem gesamten Spielverlauf. Es entwickelt sich ein offener Schlagabtausch. Auf den Rängen bejubeln die Zuschauer unterdessen das Führungstor des HSV gegen Borussia Mönchengladbach. Das Parallelspiel ist zugleich ein Fernduell um die Meistschaft.

In der 18. Minute bekommt Heinz Flohe den Ball von Herbert Neumann serviert, zieht in die Mitte und schießt. Unhaltbar schlägt der Ball im rechten Winkel ein. Traumtor.  Jubel. Würde der Schiedsrichter in diesem Moment die Partien in Köln und Hamburg abpfeifen, wäre der 1. FC Köln deutscher Meister. Doch es sind noch über 70 Minuten zu spielen.

Eine Achterbahnfahrt der Gefühle

Die Gäste zeigen sich von dem Rückstand keineswegs geschockt. Im Gegenteil. Der VfB antwortet mit wütenden Angriffen. In der 26. Minute flankt Hansi Müller ins Zentrum auf Markus Elmer, doch der Kopfball des Abwehrspielers kullert neben das Tor. Köln antwortet prompt, Cullmann scheitert jedoch an der Latte. Auf der anderen Seite hämmert Helmut Detterle den Ball ans Kölner Lattenkreutz. Als Gladbach in Hamburg den Ausgleich erzielt, wird es im Müngersdorfer Stadion ruhiger. Zwei Minuten später liegt der HSV wieder vorne. Die Zuschauer jubeln. Und der Effzeh spielt sich einige Chancen heraus. Doch sie bleiben ungenutzt.

Und dann passiert es. Erst gleich Gladbach gegen den HSV aus, dann gelingt der Borussia sogar der 3:2-Führungstreffer. Als in der 76. Minute auch noch Dieter Hoeneß den Ball auf den eingewechselten Ottmar Hitzfeld spielt und dieser zum 1:1 einschiebt, ist die Stimmung am Tiefpunkt. Auf einmal liegt die Meisterschaft wieder in weiter Ferne. Auf der Trainerbank liegen die Nerven blank. Doch der an diesem Tag überragend spielende Heinz Flohe treibt seine Mannschaft nach vorne. Der Effzeh stemmt sich gegen das Unentschieden. In der 80. Minute fällt Yasuhiko Okudera der Ball vor die Füße. Der Japaner lässt ihn aufspringen, nimmt ihn volley und schießt die Kugel unhaltbar in die linke Ecke zum 2:1. Der FC hat es doch noch geschafft und das Spiel für sich entschieden. Doch die Entscheidung um die Meisterschaft ist vertagt. Sie fällt erst am letzten Spieltag der Saison.

In der eigenen Hand

Denn Gladbach hat das Parallelspiel mit 6:2 gewonnen. Köln und Gladbach liegen also weiter punktgleich. Das Schicksal haben die Kölner also weiter in der eigenen Hand. Das deutlich bessere Torverhältnis haben die Domstädter ohnehin. Gewinnt Köln gegen St. Pauli, bedeutet das die Meisterschaft. Gladbach müsste schließlich zehn, elf, zwölf Tore aufholen. Das ist kaum möglich. Oder etwa doch? Doch davon erzählt die nächste Episode der Double-Serie beim GEISSBLOG.KOELN. Sie erscheint am 29. April 2018.


Ab sofort berichtet der GEISSBLOG.KOELN chronologisch zu allen Spieltagen der Saison 1977/78 über die damaligen Spiele und Geschehnisse rund um den Effzeh. Die Serie entsteht in Kooperation mit der “Edition Steffan” und dem Buch “Das Double”.

Teil 1: Müllers Rekord! Wie die Double-Saison ihren Anfang nahm
Teil 2: Auch die Bayern bezwungen! Köln stürmt auf Platz eins
Teil 3: Paradox! Kantersieg als Start in die Krise
Teil 4: Der September-Blues beginnt im Saarland
Teil 5: Wie Tabellenführer Schalke den FC in die Krise stürzt
Teil 6: Auch beim HSV gelingt die Trendwende nicht
Teil 7: Der BVB als Aufbauhelfer – doch Weisweilers Aus droht
Teil 8: In Gladbach platzt der Knoten
Teil 9: Köln klettert und ein Japaner überrascht
Teil 10: Wie der Tünn den FC im Spiel hielt
Teil 11: Wie Heinz Flohe die Löwen schwindelig spielt
Teil 12: Flohes Traumtor reicht nicht zum Sieg
Teil 13: Weisweiler und Schiedsrichter mit Fehlern – Köln wankt
Teil 14: Effzeh fährt die Herbstmeisterschaft ein
Teil 15: Im Stile eines Spitzenteams – Weisweiler verlängert
Teil 16: Kopfschmerzen über den Winter trüben Double-Hoffnung
Teil 17: Zitternd aus der Winterpause und Zoff um Torjäger Müller
Teil 18: Tünn sei dank gegen den FC Bayern
Teil 19: So feierte Heinz Flohe seinen 30. Geburtstag
Teil 20: Schalke macht die Meisterschaft wieder spannend
Teil 21: Der Effzeh demütigt den Hamburger SV im Schnee
Teil 22: Dank Konopka: In Dortmund bricht der Auswärtsfluch
Teil 23: Gegen Gladbach: Vorentscheidung um die Meisterschaft
Teil 24: Der Vorsprung schmilzt: Wie der FC gegen Hertha stolpert
Teil 25: Der Knoten platzt: Endlich trifft Müller wieder
Teil 26: Gegen 1860: Wie Müller den FC in München rettete
Teil 27: Alles verspielt? Frankfurt sorgt für Katerstimmung
Teil 28: Schicksalsspiel beim FCK: Kommt Köln wieder in die Spur?
Teil 29: Derbysieg im Pokalfinale: Der erste Schritt zum Double?

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